Verbraucherschützer: Reise-Schnäppchen auf ITB nur selten
Berlin (dpa) - Besucher der ITB können in diesem Jahr erstmals direkt auf der Messe Reisen buchen. Doch dass dabei wahre Schnäppchen zu machen sind, wird von Verbraucherschützern angezweifelt.
Besucher der weltgrößten Reisemesse ITB (6. bis 10. März) dürften bei der erstmals erlaubten Reisebuchung nach Ansicht von Verbraucherschützern kaum auf richtige Schnäppchen stoßen. „Man sollte sich von der tollen Atmosphäre nicht übereilt zu einer Buchung hinreißen lassen“, sagte Eva Klaar von der Berliner Verbraucherzentrale. Selbst wenn Anbieter Rabatte anböten, seien viele Urlaube in Reisebüros oder im Internet günstiger zu haben. Erstmals dürfen die Aussteller in diesem Jahr auf der ITB auch direkt Reisen verkaufen.
Kritik dazu kam von Reisebüros, die befürchteten, dass ihnen Geschäft verlorengeht. Insgesamt 64 Reiseveranstalter bieten auf der Messe Urlaubsbuchungen an - von Skireisen über Kreuzfahrten, Reisen nach Bhutan oder Safaris. Die Hochstimmung an den bunten ITB-Ständen könne zu voreiligen Entscheidungen verleiten, warnte Klaar. „Die Besucher sollten lieber Informationen sammeln, mit nach Hause nehmen und dort Preis wie Leistung vergleichen.“ Anders sei das, wenn man sich schon im Vorfeld sachkundig gemacht und Preise verglichen habe.
Richtige Schnäppchen sind laut Klaar auf Messen nur selten zu machen. Während einige ITB-Aussteller Rabatte um die drei Prozent gewähren, verkaufen andere die Urlaube zu Reisebüropreisen. „Rabatte auf einer Messe sind selten das absolute Maximum“, sagte Klaar. Zudem habe der Kunde bei einer Buchung auf der ITB kein Widerrufsrecht wie beispielsweise bei Freizeitveranstaltungen. Wer also bei einer spontanen Buchung seine Urlaubswochen nicht im Kopf habe, müsse seine Reise womöglich kostenpflichtig stornieren.
Den Einwand des Deutschen Reiseverbands (DRV), auf einer Messe könne nicht fundiert beraten werden, teilte Klaar nicht. Auch auf der ITB könne man sich für längere Gespräche Zeit nehmen. Außerdem verzichteten viele Touristen ja auch jetzt schon auf Beratung - indem sie ihre Reise im Internet buchten. „Das ist eine Mentalitätsfrage.“