Schloss in Hannover öffnet als Museum wieder

Hannover (dpa/tmn) - Alter Standort, neuer Glanz: Hannovers Schloss ist wieder aufgebaut. Außen beeindruckt die klassizistische Fassade. Innen eröffnet jetzt ein Museum - mit einer Ausstellung über längst vergangene Zeiten.

Über den Adel, das Schloss und seine Gärtner informiert die Auftaktausstellung im Museum Schloss Herrenhausen. Am Mittwoch (15. Mai) öffnet das Museum im wieder aufgebauten Schloss in Hannovers Herrenhäuser Gärten seine Türen. Die Ausstellung „Schlösser und Gärten in Herrenhausen. Vom Barock zur Moderne“ stellt wichtige Akteure der Zeit vor, darunter Herzog Johann Friedrich (1625-1679), Kurfürst Ernst August (1629-1698) und den Philosophen und Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716), der als Hofbibliothekar in Hannover wirkte.

Aber auch die Gartenmeister von einst, die oft in mehreren Generationen in Herrenhausen arbeiteten, sind ein Thema, wie Hannover Marketing und Tourismus (HMTG) ankündigt. In der ehemaligen Sommerresidenz der Welfen, die im Zweiten Weltkrieg zerstört und jetzt an gleicher Stelle wieder aufgebaut wurde, befindet sich neben den Ausstellungsräumen ein modernes Tagungszentrum, das schon im Januar öffnete.

Über die Geschichte Hannovers erzählen mehr als 500 Objekte und Gemälde aus dem 17. und 18. Jahrhundert. „Kunst- und Wunderkammer“ nennen die Kuratoren einen Ausstellungsraum im Souterrain. In dem eher dunkel gehaltenen Raum sind ungewöhnliche Exponate zu sehen, die Licht und Schatten in der Epoche des Barock dokumentieren. Darunter sind laut HMTG besonders kostbare Luxusobjekte, wie ein kunstvoll mit Schnitzereien verzierter farbiger Schlitten, mit dem sich Adelige im Garten die Zeit vertrieben. Alle Exponate seien nach Begriffspaaren angeordnet, etwa Nähe und Ferne, Muße und Mühe oder Leben und Tod - typisch für den Barock.

Das Schloss mit der klassizistischen Fassade ist umgeben von einer großen Parkanlage. Im Großen Garten, den Kurfürstin Sophie (1630-1714) entwarf, finden Besucher unter anderem barocke Ornamente, Wasserspiele, Skulpturen und die farbenfrohe Grotte der Künstlerin Niki de Saint Phalle. Im Berggarten wachsen exotische Pflanzen, dort gibt es außerdem die nach Angaben der HMTG größte Orchideensammlung der Welt.

Im Sommer gibt es klassische Gartenführungen im Großen Garten oder im Berggarten, aber auch Profitipps für Hobbygärtner oder Führungen für Kinder. Neu sind Führungen im historischen Galeriegebäude des Großen Gartens, das mit seinen freskengeschmückten Räumen prunkvoll wirkt.

Vom 1. bis 22. Juni sind Besucher zu den jährlichen Kunstfestspielen eingeladen, die 2013 unter dem Motto „Heimat Utopie“ stehen. Mehr Action bietet der 23. Internationale Feuerwerkswettbewerb an fünf Abenden zwischen Mai und September - dann lässt Hannover es buchstäblich krachen. Das „Kleine Fest im Großen Garten“ vom 10. bis 28. Juli ist laut HMTG das größte Kleinkunstfestival in ganz Deutschland.

Service:

Öffnungszeiten in der Sommersaison: 29. März bis 31. Oktober 2013. Die Gesamtkarte für den Großen Garten, den Berggarten und das Museum kostet 8 Euro. Jugendliche ab 12 Jahren bezahlen 4 Euro, Kinder unter 12 Jahren zahlen keinen Eintritt.