Wizz Air verlangt 10 Euro für großes Handgepäck

Berlin (dpa/tmn) Bei der Erfindung neuer Gebühren sind Fluggesellschaften bekanntlich wahre Meister. Nun erhebt die erste Airline eine Gebühr fürs Handgepäck - wenn auch zunächst nur testweise.

Der ungarische Billigflieger Wizz Air verlangt seit einigen Tagen auf der Strecke London - Kattowitz von Passagieren mit größeren Handgepäckstücken 10 Euro, teilte das Unternehmen auf seiner Homepage mit. Dafür dürfen diese dann auch als erste an Bord gehen.

Misst das Handgepäck weniger als 42 x 32 x 25 Zentimeter, wiegt weniger als 10 Kilo und passt unter den Vordersitz, ist die Mitnahme weiterhin kostenlos. Größere Gepäckstücke (bis maximal 55 x 40 x 20 Zentimeter) kosten nun aber Geld. Die Gebühr muss online bezahlt werden. Geschieht dies nicht, fallen am Flughafen 20 Euro, am Gate sogar 30 Euro an. Die neue Regelung soll laut Wizz Air den Boarding-Prozess beschleunigen. Die Fluggesellschaft ist vor allem in Osteuropa unterwegs, fliegt in Deutschland Frankfurt (Hahn), Dortmund, Köln, Memmingen und Lübeck an.

Bei anderen Fluggesellschaften ist das Handgepäck bislang kostenlos. Lufthansa-Passagiere in der Economy-Klasse dürfen ein Gepäckstück mit einer Maximalgröße von 55 x 40 x 23 Zentimeter und einem Gewicht von 8 Kilogramm ohne Zusatzgebühr in der Flugzeugkabine befördern. Bei Air Berlin gelten die Maße von 55 x 40 x 20 Zentimeter und ein Höchstgewicht von 6 Kilogramm.

Der irische Billigflieger Ryanair - sonst Vorreiter bei immer neuen Gebühren - hat die gleichen Höchstmaße, jedoch ein Maximalgewicht von 10 Kilogramm, Germanwings von 8 Kilo, Tuifly und Condor von 6 Kilo. Teilweise darf noch ein Laptop zusätzlich als Handgepäck transportiert werden. Größere Gepäckstücke müssen bei allen Airlines aufgegeben werden. In der Businessclass gelten abweichende Regelungen. So erlaubt Lufthansa hier zum Beispiel zwei Handgepäckstücke.