Neviges Schloss-Konzept nimmt weitere Hürde
Neviges. · Brandschutz: Bau eines Treppenturms an der Rückseite des Herrenhauses stößt nicht auf Begeisterung.
Bevor der Umwelt- und Planungsausschuss über das Konzept für das Herrenhaus-Ensemble abstimmte, stellte Heike Möller noch einmal Eckpunkte und Details zu dem umfangreichen Projekt vor. „Ein ganz schöner Klotz“, entfuhr es einem Ausschussmitglied, als die Planungsamtsleiterin anhand einer Grafik den im ersten Entwurf in Glas gehaltenen, wuchtigen Treppenraum erläuterte, der mittig auf der Rückseite des Schlosses über die Verbindung der unterschiedlichen Geschosshöhen zwischen Ost- und Westflügel einen Notausgang schaffen und außerdem den Aufzug für einen barrierefreien Zugang enthalten soll. „Wir haben lange mit dem Landschaftsverband Rheinland um eine Lösung gerungen. Wir kommen nicht um dieses zweite Treppenhaus herum“, so Möller: „Der LVR hat sich mit dieser Lösung sehr schwergetan. Wir auch.“
Daneben erläuterte sie weitere Einzelheiten und ging auf Fragen ein: So muss in der alten Mühle eine Voll-Gastronomie einziehen, damit sich der Betrieb auf Dauer rechnen kann. Kosten kamen ebenfalls zur Sprache: So ist in den veranschlagten 8,9 Millionen Euro auch die Fertigstellung der Zugänge zu den Wehranlagen enthalten. Für die Gestaltung der Außenanlagen sieht die Verwaltung einen Wettbewerb als beste Lösung, dementsprechend sind diese Kosten noch nicht beziffert. Für die Einrichtung der Ausstellung wird mit einem einmaligen Aufwand von 500 000 Euro gerechnet, für die ein Zuschuss – eventuell über die Kulturförderung des Landes – eingeworben werden soll. Angesprochen wurde außerdem der künftige laufende Aufwand. Abzüglich von Einnahmen, unter anderem aus Eintrittspreisen und Vermietungen der Räumlichkeiten, wird der jährliche Zuschussbedarf auf
circa 200 000 Euro geschätzt. Der Ausschuss stimmte schließlich dem Gesamtkonzept zu, wie im Bezirksausschuss fiel die Entscheidung bei lediglich einer Gegenstimme aus der Linken-
Fraktion.
Jörg Ostermann stellte auch den tags zuvor im TBV-Verwaltungsrat erörterten, ersten Entwurf für den Pilgerparkplatz vor. Dabei sprach sich der Baudezernent gegen den von Stefan Ludwig (CDU) favorisierten Böhm-Plan aus, die Wiese vom Schloss bis zum Parkhaus Seidl durchzuziehen, während sich der Parkplatz längs der Bernsaustraße von Seidl bis zur
Mühle erstreckt.