Fanclub: 100 Prozent Lena — was denn sonst?
Sie nennen sich selbst „Lenaisten“, haben sich voll der 19-jährigen Sängerin verschrieben und berichten täglich online aus Düsseldorf.
Düsseldorf. Wenn Berthold Kunz über Lena spricht, kommt der Diplomfinanzwirt ins Schwärmen. „Ich war schon lange kein Fan mehr von jemandem. Mit Lena gibt es endlich ein Idol, das man hautnah erleben kann“, sagt der Mönchengladbacher. Lena sei authentisch und keine Kopie anderer Stars. „Sie schafft es auch, fremde Songs zu ihren eigenen zu machen und das auf eine sehr sympathische Art“, findet Kunz.
100 Mitglieder hat der im Januar gegründete Fanclub der Lenaisten inzwischen. Dazu kommen weitere 3700 Mitglieder in dem Internetforum, aus dem Verein entstanden ist. „Neulich hatten wir sogar eine Anfrage aus dem Iran, da wussten wir bloß nicht, wie wir den Ausweis zustellen sollen“, berichtet Kunz. Dabei ist alles im Club auf Lena abgestimmt: Auch die Kontonummer der Vereinskasse — sie besteht aus dem Geburtsdatum der Sängerin.
Derzeit nutzen vier Lenaisten die Chance, ihrem Star ganz nah zu sein. Mit Videokameras filmt das Quartett beim Contest alles, was mit Lena zusammenhängt. „Bei uns können die Fans die Probe und die Pressekonferenz in voller Länge anschauen. So hat jeder die Chance, ganz nah dabei zu sein“, sagt Kunz. „Es ist fantastisch, wie hilfsbereit die Leute hier sind, wir werden voll akzeptiert.“
Von einem Autohaus aus Mönchengladbach haben die Lenaisten einen „Dienstwagen“ gestellt bekommen, den sie zum Fanmobil umgestaltet haben. „Dazu gehört die Deutschlandflagge und zahlreiche Lena-Aufkleber. Ich hoffe, wir bekommen deswegen keinen Ärger. Aber wir wollen Flagge für Lena zeigen“, sagt der Gründer des bislang einzigen Lena-Fanclubs. Für den ESC hat er extra zwei Wochen Urlaub genommen.
Der Fanclub versteht sich als Serviceplattform für die Fans. So organisieren die Lenaisten vor Konzerten Kartenkontigente, die Mitglieder bestellen können. „Wir haben beste Kontakte und wissen eigentlich immer, was mit Lena los ist. Diese Infos geben wir den Fans weiter.“
Während er die Proben und das Juryfinale am Freitag live in der Arena verfolgt, geht er beim Finale am Samstag zum Düsseldorfer Public Viewing „Ich möchte die Kommentatoren hören und sehen, wie das Publikum reagiert. Das geht am besten bei einer Open-Air-Party“, sagt der Fan. Die Frage, welche Chancen Lena beim diesjährigen Song Contest hat, versteht Kunz eher rhetorisch: „Lena gewinnt natürlich den Wettbewerb — was sonst?“
