Geschwister-Scholl-Gymnasium: Schüler bekommen ein grünes Gewissen
Die Schule legt Wert auf verantwortliches Leben und bekommt dafür sogar Geld.
<strong>Düsseldorf. "Wie süüüß!" Durch die Aula des Geschwister-Scholl-Gymnasiums geht ein Raunen. Auf der großen Leinwand ist ein schneeweißes Seehundbaby zu sehen. "Tausende von denen werden jedes Jahr getötet", sagt ein Mädchen mit zitternder Stimme ins Mikrofon. "Und das nur, um aus ihrem Fell Kleidung und Decken zu machen." Mucksmäuschenstill ist es plötzlich. Niemand tuschelt, alle hören aufmerksam der Mitschülerin zu.
Ernster Stoff für Fünft- und Sechstklässler, aber Umweltschutz ist eben auch ein ernstes Thema. Und Bilder von süßen Seehundbabys setzen sich in den Köpfen fest.
"Viele kennen nicht einmal die Mülltrennung", hat Sander festgestellt. Eldina und ihre Eltern bilden da eine positive Ausnahme. "Bei uns wird der Müll schon immer getrennt. Ich weiß genau, wo die Capri-Sonnen-Verpackung rein kommt." In die gelbe Tonne natürlich.
Das hat die Zwölfjährige mit ihrer Müll-Theater-Gruppe auf der Bühne inklusive selbst gefertigter Kostüme deutlich gemacht. Die Gruppe war eine von zehn Arbeitsgemeinschaften, in denen die Schüler unterschiedliche Themen umsetzten: Müll in Düsseldorfer Parkanlagen, das Aussterben seltener Tierarten oder Papierrecycling.
Damit das alles nicht zu spröde und langweilig wird, haben wir auch Ausflüge gemacht", sagt Sander. In den Volksgarten und zur Müllverbrennungsanlage nach Flingern. Da trat für manchen Schüler Überraschendes zu Tage.
"Man kann 49 Klassenräume mit dem Düsseldorfer Müll aus nur einer Woche füllen", erzählt Lars aufgeregt. Das hat er selbst gerade erst von einem Mitschüler erfahren. "Das ist auch schön zu beobachten. Die Schüler lernen voneinander sehr viel Neues", sagt Erne Wehrhahn. Er hat die Projektwoche koordiniert und ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden.