Fernsehsitzung: Einmal im Elferrat schunkeln
WZ-Autor Andreas Krüger sitzt heute Abend auf der Bühne, wenn die Fernsehsitzung aufgezeichnet wird.
Düsseldorf. Einmal im Elferrat sitzen. Schon als kleines Kind habe ich davon geträumt. Oben auf der Bühne zu sitzen und zu schunkeln, was das Zeug hält. Das Publikum mal von oben zu beobachten. Das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) hat mich für die Westdeutsche Zeitung eingeladen, bei der Aufzeichnung der ARD-Fernsehsitzung heute Abend oben auf der Bühne zu sitzen.
Allein die Frage, was ich anziehen soll, beschäftigt mich schon seit Tagen. Und was tut eigentlich ein Mitglied dieses Narrenparlaments? „Kein Problem, das machen wir schon“, meint CC-Sprecher Hans-Peter Suchand — und fährt mit mir erst einmal zu Deiters an der Völklinger Straße. Das Karnevalsfachgeschäft bietet auf über 1500 Quadratmetern Kostüme an, da wird auch sicherlich etwas für mich dabei sein. Nach langem Suchen finde ich einen langen Admiralsmantel. Dazu noch ein weißes Rüschenhemd und einen schicken Hut. „Perfekt“, sagt Suchand. Zumindest die Kleiderfrage ist beantwortet.
Natürlich hat jede Fernsehsitzung auch eine Generalprobe und da begrüßt mich gestern Abend in der Stadthalle Stefan Kleinehr. Er leitet die Sitzung zum sechsten Mal. In der vierstündigen Aufzeichnung tritt mit der KG Regenbogen, Band ohne Bart, De Fetzer und den Swinging Funfares die Crème des Düsseldorfer Karnevals auf.
„Eigentlich ist alles ganz einfach“, sagt der Moderator, „du stehst auf, wenn ich aufstehe. Wenn ich klatsche, dann klatschst du auch Beifall. Wenn ich anfange zu schunkeln, dann schunkelst du einfach mit. Denn wenn wir da oben gute Laune haben, hat das Publikum auch gute Laune.“ Okay, das werde ich wohl schaffen, denk ich bei mir. Und der Schlachtplan passend zur Admiralsuniform steht: Immer nur auf Stefan Kleinehr achten. „Ach ja“, wirft er noch ein, „vorher bitte auf die Toilette gehen. Zwischendurch ist das schlecht, denn leere Reihen sehen im TV blöd aus.“ Oje, so viel zu den Bierchen, die ich eigentlich trinken wollte. Damit wird’s wohl nichts im Elferrat.
