Holthausen: Jetzt jehn de Räbbelche los
Start in den Freiluftkarneval mit eigener Hymne.
Düsseldorf. In Holthausen gibt es kein Rathaus, das verteidigt werden muss. Nur die Bühne im Holthausen-Center. Und die wird am Donnerstag um 11 Uhr nicht von Möhnen erobert, sondern von jecken Kindern. Um den hiesigen Straßenkarneval einzuläuten, stürmen die Grundschüler der Itterstraße schon traditionell mit Pfeifen, Trommeln, Rasseln — und was sonst noch Krach macht — die Bühne. Die Möhne schauen dabei nur vergnügt zu, ein Glas Bier in der einen und ein Würstchen in der anderen Hand. Oder wahlweise Berliner und Kaffeebecher.
Der Start in den Straßenkarneval ist in Holthausen immer etwas anders. Die Räbbelche, der „stadtteileigene“ Karnevalsverein, sorgen für ein buntes Programm, Bier, Würstchen, Kaffee und Berliner werden für einen guten Zweck verkauft. Schlipse jagende Möhne haben dagegen Seltenheitswert.
Das kommt an: Schneefrau Natascha (mit herrlich roter Mörchennase) wohnt eigentlich in Velbert, feiert Altweiber mit Ehemann Jörg und Freunden aber immer in Holthausen. „Ich arbeite bei Henkel und habe vor Jahren die Holthausener Altweiberfete schätzen gelernt“, sagt sie. Jetzt, im Geburtstagsjahr (wie berichtet bestehen die Räbbelche 50 Jahre), gibt es sogar eine eigene Hymne zum Mitsingen: „Jetzt jehn de Räbbelche los“. Und das taten sie am Donnerstag ausbiebig.