Jecke Minis schwingen die Keule
Die Katholische Jugend zeigte bei der Premiere Tricks, Tänze und eine Reise in die Steinzeit.
Düsseldorf. Vor einem Jahr noch Prinz, jetzt Präsident: Der Aufstieg von Bäckermeister Tomas Puppe ging rasant. Schön, als Moderator der Sitzung der Bäckerinnung hatte er ja schon einschlägige Erfahrungen, doch nun tritt er als Präsident der Karnevalsfreunde der Katholischen Jugend in die Fußstapfen des fast schon legendären Josef Kürten, der immerhin 42 Jahre lang als „Jan Wellem“ die Sitzung leitete.
Ein Jan Wellem ist Puppe nicht, aber ein fantasievoller Stadtvater. Denn der Mantel, in den er sich hüllt, ist von innen mit der Stadtkulisse bemalt. Am Sonntag war bei der Seniorensitzung Premiere, fast nahtlos geht es am Samstag und am Sonntag weiter. Schließlich ist die Session kurz und schließlich gilt es, bis Karnevalssamstag noch sechs Sitzungen unterzubringen.
Für die jecke Stimmung zuständig waren Michael Hermes, Achim und Olli, die Fetzer und Alt Schuss. Ein Kontrastprogramm dazu lieferten die Comedy-Zauberer AbraCapella, die sich mit kleinen Tricks und a capella-Liedern den Deutschen Meistertitel der Comedy-Zauberei ersungen hatten und von der KaKaJu für den Karneval entdeckt wurden. Wenn das Quintett „Rumba-Rumba-Tätära“ in „Mein-kleiner-grüner-Kaktus“-Manier singt, ist das Musikparodie vom Feinsten.
Das Aushängeschild der KaKaJu ist auf den Sitzungen gleich viermal zu erleben: Die Minis in einer entzückenden Steinzeitadaption, die Großen beim Gardetanz und als Filmteam aus Hollywood und dann noch als Krankenschwestern und Flugbegleiter im Gefolge des Prinzenpaares. Denn Prinz Carsten I. und seine Venetia Ursi (bei der KaKaJu sagt niemand Ursula zu ihr) singen nicht wie ihre Vorgänger, sondern tanzen.
Und zwar nach durchgefeilter Choreographie. Wie die Truppe zum Höhner-Song „Wenn nicht jetzt, wann dann“ über die Bühne fegt, ist das nicht nur ein Augenschmaus, sondern prägt sich auch tief in die Erinnerung ein. Und Venetia „Ursi“ war beim Heimspiel vor „ihrer“ KaKaJu fast den Tränen nahe. „Es ist wie nach Hause kommen“, bekannte sie. Nun — sechs Mal kommt sie noch nach Hause.