Rosenmontag: Wer beim Zoch mitlaufen will, soll zahlen
Pro Person werden ab 2014 bis zu 50 Euro fällig, ausgenommen sind nur die Vereine im CC.
Düsseldorf. Wenn es ums Geld geht, hört auch bei Narren der Spaß auf. Denn ab sofort verlangt das Carnevals Comitee (CC) von den Fußgruppen Geld für die Teilnahme am Rosenmontags-Zoch. 25 Euro sollen alle erwachsenen Teilnehmer zahlen, die mitmarschieren möchten. Firmen sollen pro Pappnase sogar einen Beitrag von 50 Euro beisteuern. Damit wollen die Karnevalisten die steigenden Kosten auffangen.
Rund 40 Fußgruppen bekamen in der vorigen Woche Post von CC-Geschäftsführer Christoph Joußen: „Wir haben alle Fußgruppen angeschrieben, die im vergangenen Jahr am Rosenmontagszug teilgenommen haben und nicht zum Carnevals Comitee gehören.“ Vereine, die Mitglied im CC sind, müssen indes nichts zahlen. Begründung: Durch ihren Mitgliedsbeitrag würden sich diese Vereine schon jetzt an den Organisationskosten für den Zug beteiligen. Das gilt etwa für die KG Regenbogen.
Die Kosten für den Zoch sind zuletzt stark gestiegen — etwa wegen des neuen Sicherheitskonzeptes. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, Gelder von Sponsoren zu bekommen. Insgesamt kostet das bunte Spektakel am Rosenmontag inzwischen rund eine Million Euro.
Einen Beitrag von 25 Euro pro Person hält das CC daher für angemessen. Joußen: „Das betrifft zum Beispiel den Fan-Club der Fortuna, der sich zum Rosenmontagszug anmeldet.“
Für Schulen, Kirchen und soziale Einrichtungen gibt es einen Sondertarif von elf Euro pro Person. Das müssen auch alle Narren bezahlen, die etwa beim Kölner Umzug mitmarschieren möchten, wo es eine ähnliche Regelung schon länger gibt.
Allerdings: Sollte es Gruppen geben, die das Geld nicht aufbringen können, bietet das Carnevals Comitee Gespräche an. Außerdem gibt es Ausnahmeregelungen. Die Gruppe aus Teneriffa zum Beispiel muss nichts zahlen, weil sich die Karnevalisten gegenseitig besuchen.
An der Basis regt sich bereits Widerstand. „Ich finde das ungerecht. Wir geben uns viel Mühe, den Zug bunt zu gestalten und sollen noch dafür bezahlen“, schimpft Michaela Kolberg-Wockenfuß von den Elleraner Hunnen, die seit 1995 dabei sind — aber eben kein Mitglied beim CC: „Für uns ist das viel Geld. Wir haben einen Jahresbeitrag von nur 30 Euro. Ich selbst habe für mich entschieden, dass ich nächstes Jahr nicht mehr dabei bin. Höchstens am Straßenrand.“