Privatzimmer sind die günstige Grand Prix-Alternative

Song Contest: Dehoga-Chef Rainer Spenke glaubt, dass die gesamte Region den Besucheransturm meistert.

Düsseldorf. In Düsseldorf wird’s voll im nächsten Mai. Marathon, Interpack-Messe mit voraussichtlich 200000 Besuchern und der Eurovision Song Contest (ESC) - und das alles rund um den 14. des Wonnemonats. Eine Mammut-Aufgabe für die Hotels, die 23000 Betten anbieten können.

Viele sind aber schon jetzt für Aussteller und Besucher der Interpack reserviert. Das treibt den Preis nach oben. Für ein Mittelklasse-Doppelzimmer sind um den 14. Mai aktuell etwa 330 Euro fällig. Günstige Unterkünfte, zum Beispiel in den Hostels an der Corneliusstraße und am Fürstenwall, sind längst vergriffen. Am Dienstag explodierten die E-Mail-Postfächer nach der ESC-Entscheidung vor Buchungswünschen.

Messe-Chef Werner M. Dornscheidt appelliert deswegen an die Hoteliers, ihre Zimmer selbst zu vermarkten und das nicht Agenturen und Reisebüros zu überlassen. Denn die schlagen beim Preis noch einmal kräftig Provision drauf. "Ich weiß von einem Reisebüro aus Dresden, das zu Messezeiten einmal 600 Euro für ein 150-Euro-Zimmer im Novotel in Eller genommen hat", sagt Dornscheidt. "Wenn Messe-Kunden oder Lena-Fans zu Hause bleiben, weil Düsseldorf zu teuer ist, wäre das nicht gut."

Rainer Spenke, Chef des Hotel- und Gaststätten-Verbandes in Düsseldorf, rechnet mit wieder sinkenden Zimmerpreisen: "Viele Unternehmen reservieren vor, was sie kriegen können, und am Ende werden überschüssige Zimmer zurückgegeben." Übernachtungsmöglichkeiten in Düsseldorf und Umgebung würden nicht knapp werden: "Auch wenn 70 Prozent der Zimmer in Düsseldorf schon ausgebucht sind: Es gibt in der Region genügend Hotels. Und von Benrath ist es genauso weit zur Messe wie von Duisburg und Essen." Auch Köln könnte mit seinen 30000 Hotelbetten zum großen Helfer werden.

Dass die Region zusammen mit der Stadt den Besucheransturm meistern wird, davon ist Spenke überzeugt: "Wir wissen aus Erfahrungen mit der drupa-Messe, dass sich solche Großereignisse auf die Hotels bis nach Aachen auswirken." Und schließlich gebe es noch viele privat vermietete Zimmer. Über den Buchungsservice der DMT sind solche noch zu haben - für 70 bis 90 Euro pro Nacht.