Kopfüber ins Kirmesvergnügen: Die neuen Karussells im Test

Von entspannend bis rasant — unter den Neuheiten ist für jeden Typ etwas dabei.

Düsseldorf. „Treten Sie herbei und fahren Sie mit“ — seit Freitag Mittag laufen die Karussells auf der Größten Kirmes am Rhein. Mehr als 70 Geschäfte laden zu Adrenalinschub, Drehwurm, Autofahren, Spaß haben — aber auch zum Entspannen ein. In diesem Jahr haben einige Schausteller auf den Rheinwiesen Premiere. Die WZ hat die neuen Karussells getestet. Eines vorab: Sie könnten unterschiedlicher kaum sein.

Die Riesenschaukel Konga ist nur was für hart erprobte Kirmesgänger. Sie ist fabrikneu und der Ersatz für die eigentlich angekündigte Wildwasser-Rafting-Bahn, an der der Tüv Mängel festgestellt hat. Die Schaukel schwenkt zwar recht sanft von einer Seite auf die andere — allerdings in einer maximalen Flughöhe von 45 Metern. Von unten sieht die Schaukel recht harmlos aus. Fahrgäste die nicht schwindelfrei sind, könnten aber in der Waagerechten über Düsseldorf so ihre Probleme bekommen. Beim Zurückschwenken werden die Knie im freien Fall ganz schön weich. Eine Fahrt kostet fünf Euro.

Fazit: Wer den Adrenalinstoß sucht, sollte auf die Konga gehen. Sie kann mit jeder Achterbahn locker mithalten.

Das doppelstöckige venezianische Pferdekarussell haben Horst und Sissi Langenberg nach Vorbildern aus dem 18. Jahrhundert bauen lassen. Mit fünf Umdrehung pro Minute gleitet der Fahrgast auf einem Pferd bei leiser Musik dahin. Das Karussell ist für wirklich alle Altersgruppen geeignet, sogar eine behindertengerechte Gondel und eine Rampe für Rollstuhlfahrer gibt es. Eine Fahrt kostet zwei Euro.

Fazit: Entspannung im Trubel.

Auf dem Weg in den Spiegelirrgarten geht es über Drehteller und Klappböden. Auch wenn das Konzept nichts Neues ist, die Illusion funktioniert. Zwischen Glaswänden und Spiegeln braucht der Besucher oft mehrere Anläufe, um den Weg nach draußen zu finden. Tipp: Auf die Nase aufpassen und mit den Händen vortasten. Der Irrgarten ist für die ganze Familie geeignet, der Eintritt kostet 2,50 Euro.

Fazit: Nur was für Leute, die auch über sich selbst lachen können, denn der Zusammenprall mit Spiegel oder Glaswand ist kaum zu vermeiden.

Die größte transportable Achterbahn der Welt wartet mit fünf Loopings auf. Wer sicht traut, die Augen aufzumachen, hat aus fast 40 Metern Höhe eine atemberaubende Aussicht. Dann geht es mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde abwärts. Nur wer wirklich hart im Nehmen ist, hat keine Gleichgewichtsstörungen danach. Eine Fahrt kostet sieben Euro.

Fazit: Absolut rasant, ein Muss für jeden Achterbahnfan.

Ein Autoscooter wie jeder andere, denkt man zunächst. Doch weit gefehlt. Auf dem Selbstfahrer geht es auf Zeitreise. Der Scooter, Baujahr 1950, ist aus Holz. Die Autos sind so liebevoll restauriert, dass man sich fast nicht traut, andere Fahrer zu rammen. Der ein oder andere ältere Kirmesgänger wird sich in seine Kindheit zurückversetzt fühlen. Eine Fahrt kostet 2,50 Euro.

Fazit: Allein wegen der Optik eine Fahrt wert.

Big Bamboo ist eine Mischung aus Klettergarten und Belustigungsgeschäft. Der Besucher wird über zusammenbrechende Stege, eine schwankende Hängebrücke und wackelnde Bojen geschickt. Nichts für Wasserscheue, an manchen Stellen regnet es. Der Eintritt kostet für Erwachsene vier, für Kinder bis zehn Jahre drei Euro.

Fazit: Körpereinsatz ist gefragt. Kinder werden begeistert sein.