Wetter vermiest den Kirmesauftakt

Unwetterwarnungen sorgen für Besucherrückgang. Die Polizei spricht von einem ruhigen Wochenende.

Foto: J. Michaelis

Düsseldorf. „Wir hatten bisher nur eine brenzlige Situation auf der Kirmes“, sagte Kirmes-Architekt Thomas König am Sonntag und lächelte dabei. „Samstagabend sind ein paar Schafe ausgebrochen, aber das Sicherheitskonzept hat funktioniert, und wir haben die Tiere am Betreten des Festplatzes gehindert.“

Auch andernfalls hätte es wohl keine großen Probleme gegeben, die Schafe hätten auf dem Festplatz zumindest ausreichend Raum gehabt — das erste Wochenende war längst nicht so gut besucht wie sonst. „2013 hatten wir am ersten Wochenende 1,4 Millionen Besucher, diesmal schaffen wir nur knapp die Million“, sagte König. Die Gründe: „Diesmal sind schon Ferien und auch das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Vor allem die Besucher aus dem Umland sind wegen der Unwetterwarnungen nicht gekommen.“ Während am Samstagnachmittag zumindest viele Düsseldorfer auf dem Platz unterwegs waren, sorgte das trübe Wetter am Sonntag erneut für Ausfälle.

"Caramba, Caracho, ein Altbier" - Viel los in den Zelten der Rheinkirmes
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Auch die Polizei spricht von einem außergewöhnlich ruhigen Wochenende. „Es geht bisher sehr friedlich zu“, meinte Dirk Meerbach von der Festwache, „es wurden keine Körperverletzungsdelikte angezeigt und wir haben nur einen Fahrrad- und einen Taschendieb aus dem Verkehr gezogen.“

Wegen eines möglichen Hochwassers macht sich König indes keine Sorgen. Während der Pegel in Düsseldorf am Sonntag nicht weiter anstieg, melden die Pegel in Süddeutschland nach den starken Regenfällen der Vorwoche immer noch eine steigende Tendenz. „Aber ein Hochwasser hier wird’s nicht geben, sagt uns das Wasser- und Schifffahrtsamt.“

Zum 113. Mal: Start der Düsseldorfer Rheinkirmes
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Wenig Verständnis hat König für die Kritik der Deichwächter. Wie die WZ berichtete, beklagt der Verein die große E-Plus-Antenne. Die Rede ist von einer „neuen Dimension in der Ausweitung der Kirmes“. Das kann Thomas König nicht nachvollziehen: „Das Areal, auf dem die Antenne steht, befindet sich an unserer äußeren Umfahrung — diese Fläche wurde schon immer für die Kirmes genutzt, wenn auch nur für die Infrastruktur. Von einer Ausweitung kann da keine Rede sein.“

Andere Sorgen hat indes Schützenchef Lothar Inden: Er wünscht sich, dass das Rauchverbot in den Festzelten wieder gekippt wird. Das sagte er bei der offiziellen Eröffnung des Schützenfestes am Samstag. Worte, die bei Bürgermeister Günter Karen-Jungen freilich auf nicht allzu fruchtbaren Boden fielen. „Im Kern finde ich das Rauchverbot richtig“, sagte er später gegenüber der WZ.

Für den Grünen-Bürgermeister war es der erste offizielle Termin nach seiner Wahl im Stadtrat Anfang Juli. Zwar war auch der designierte neue OB Thomas Geisel im Zelt dabei — weil er aber noch nicht offiziell im Amt ist, durfte er nur Zaungast sein. Die Ansprache übernahm Karen-Jungen in Vertretung von OB Dirk Elbers, der sich hatte entschuldigen lassen.

Eine gute Nachricht für alle Freunde der Rheinwiesen hatte derweil Lothar Inden: Die St. Sebastianer werden sich an der Pflanzung neuer Bäume als Ersatz für durch den Sturm abgeknickte Bäume beteiligen. „Wir haben uns vor vier Jahrzehnten beteiligt, als neue Bäume auf der Rheinwiese gepflanzt wurden. Natürlich helfen wir auch diesmal.“