Kirmes: Großkampftag für 100 Ehrenamtler beim Seniorennachmittag

Jedes Jahr organisiert eine andere Gesellschaft des St. Sebastianus Schützenvereins den Nachmittag für etwa 2000 Senioren.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Schon seit Stunden schwitzt Toni Kreuels im Schützenfestzelt auf der Kirmes. Es ist heiß, aber die Tische müssen noch eingedeckt werden. In etwa 60 Minuten beginnt der Seniorennachmittag und es muss noch einiges erledigt werden. „Das ist für viele ältere Menschen das Highlight im Jahr, aber auch uns macht das hier viel Spaß“, sagt der Oberstleutnant und Mitorganisator des ersten uniformierten Bataillon, das in diesem Jahr für die Veranstaltung verantwortlich ist. Das wechselt, alle sechs Jahre ist diese Gesellschaft an der Reihe.

Foto: Sergej Lepke

„In diesem Jahr bin ich zum ersten Mal dabei und es gefällt mir sehr gut“, sagt Karin Krüger, die erst vor wenigen Monaten in ein Seniorenheim mit betreutem Wohnen gezogen ist. Nun ist sie mit den Mitbewohnerinnen Ingrid Hintze, Renate Krengel und Gerda Müller auf der Festwiese.

Viele Wochen vorher beginnen die Vorbereitungen. „Wir hatten über 4000 Bewerbungen für 2000 Plätze “, erzählt Kreuels. An günstige Sitzgelegenheiten für Menschen mit Behinderung muss gedacht werden und auch der Sitzplan erfordert einiges an Geschick. „Die verschiedenen Einrichtungen wollen ja zusammensitzen“, sagt Cheforganisator und 2. Schützenchef Wolfgang Volmer. Außerdem muss für die Sicherheit gesorgt werden. „Gerade bei diesem Wetter ist es wichtig, genügend Leute vom Roten Kreuz hier zu haben.“

Das Programm kann sich sehen lassen. Michael Hermes, eine bekannte Karnevalsgröße, hat die Besucher in Stimmung gebracht und nun spielt die Kapelle Werner Bendels zum Tanz auf. Das Angebot wird reichlich genutzt, schnell füllt sich die Tanzfläche.

„Beim Seniorentag ist hier oft viel mehr los als bei den Schützenveranstaltungen“, sagt Toni Kreuels. Das erste uniformierte Bataillon besteht aus dem Jägercorps 1844, Kronprinz Wilhelm KWK, König Friedrich Kompanie und der Königin Stephanie. Über 100 freiwillige Helfer sind hier, um den Senioren zu verwöhnen. Essen und Trinken kosten keinen Cent, es gibt Nudeln mit Schinkenstreifen in Sahnesoße. „Das schmeckt richtig lecker“, sagt Krüger und nimmt noch einen kleinen Nachschlag. Eine Tombola gibt es auch noch.

Der Hauptgewinn ist eine einwöchige Schiffsreise. Leider hat die 72-Jährige Pech. Keine ihrer Losnummern, die auf der Eintrittskarte stehen, wird gezogen. „Das macht mir aber nichts aus. Hauptsache, es war ein toller Abend und die Leute, die uns bedient haben, waren sehr freundlich.“ Vielmehr hofft sie, im nächsten Jahr wieder zu den Glücklichen zu gehören, die eine Karte bekommen für den Seniorennachmittag auf der Kirmes.