Rund um den Kö-Bogen: Kaufhof & Co investieren 60 Millionen
Zur Eröffnung von Breuninger haben auch andere Häuser kräftig aufgerüstet.
Düsseldorf. 300 Millionen Euro hat der Kö-Bogen alleine für den Bau verschlungen, weitere 80 Millionen Euro kostet der Innenausbau von Breuninger & Co im neuen Prunkpalast am nördlichen Ende der Königsallee — Folgekosten durch den Brand bei Windsor nicht eingeschlossen.
Doch damit ist längst nicht das Ende der Millionen-Investitionen erreicht. Wie der Immobiliendienstleister Jones Lang LaSalle (JLL) jetzt errechnet hat, haben Modeanbieter vom Wehrhahn bis zur Kö etwa 60 Millionen Euro in den Innenausbau ihrer Geschäfte gesteckt, um in der Gunst der Kunden nicht an Boden zu verlieren. Andreas Siebert, Einzelhandelsexperte bei JLL, hat sich in den vergangenen Wochen ein detailliertes Bild von dem Umbau- und Modernisierungsarbeiten gemacht.
„Luxusbrands und luxusaffine Marken lassen ihre Shops in Maßarbeit individuell gestalten. Hier kommt nichts von der Stange, sondern die Läden sind maßgefertigt für den Standort und einzelne Gestaltungselemente sind häufig sogar ein Unikat. Daher sind die Kosten enorm hoch und erreichen Spitzenwerte.“
Zum Teil kommen die Modernisierungskosten auf „Werte von deutlich über 10 000 Euro pro Quadratmeter“. Von Prada sei dies etwa zu erwarten. Nach WZ-Informationen soll das Luxuslabel an der Kö 18 in den ehemaligen Shop von Escada einziehen. Siebert: „Das Eckladenlokal wird in begehrtester Lage der Königsallee sicherlich auch in Bezug auf die Ausbaukosten ein Highlight werden.“
Insgesamt seien bislang 50 000 Quadratmeter Verkaufsfläche modernisiert worden — im Vergleich zu 19 000 Quadratmetern neuer Ladenflächen im Kö-Bogen mit Breuninger & Co. Dies sei der „Impulsgeber für die größte Investitionswelle bei Einzelhändlern, die Düsseldorf in den letzten Jahren gesehen hat“, meint Siebert.
Und er glaubt nicht, dass das Ende der Fahnenstange bereits erreicht ist: „Die Nachfrage von internationalen Luxusmietern für die Königsallee ist enorm groß und wird weiter zunehmen, wenn der Kö-Bogen erst einmal eröffnet ist.“
Thorsten Rolfes, Sprecher von C&A, bestätigt, dass man sich aufgestellt hat für die Veränderungen. „Wir stellen uns auf eine tolle Entwicklung der Stadt ein. Und dafür haben wir richtig viel Geld in die Hand genommen.“ Einen zweistelligen Millionenbetrag.
Ähnlich klingt das bei Kaufhof Galeria an der Kö. „Unser Umbau ist auch ein Stück weit von dem getrieben, was auf dem Markt geschieht“, sagte kürzlich vor der Neueröffnung Geschäftsführer Thomas Seybold.
Er sieht den neuen Nachbarn Breuninger übrigens nicht in erster Linie als Konkurrenten. „Der Kö-Bogen wird ein Frequenzbringer, von dem alle profitieren.“