Düsseldorf. Irgendwie steht die Wehrhahnlinie unter keinem guten Stern. Hätten frühere Pläne Bestand gehabt, wäre die Ost-West-Röhre längst in Betrieb. Stattdessen gab es Einschnitte, Um- und Neuplanungen. Erst 2003 gelang es, das Projekt endgültig auf die Schiene zu setzen. Problem: Die damals kalkulierten Preise sind völlig überholt, das Bauwerk wird wesentlich teurer. Jetzt wurde erstmals eine konkrete Summe genannt: Der Bau wird mindestens 548,8 Millionen Euro kosten statt der geplanten 434,4 Millionen (von denen Bund und Land 343 Millionen schultern). Die große Preisfrage lautet nun: Wer soll das Loch stopfen? Wie die WZ berichtete, hält sich das Land bedeckt und zeigt wenig Neigung, sich zu beteiligen. Was bei Verkehrsdezernent Werner Leonhardt auf Unverständnis stößt. Eine halbe Stunde referierte er über die Gründe für die Mehrkosten. Seit 2003 seien die Preise für Stahl, Versicherungen, Energie und Arbeiten von Baufirmen massiv gestiegen. "Das war so nicht absehbar, wir hatten seriös kalkuliert." Sparpotenzial gebe es nicht. Leonhardt: "Wir haben schon bis zur Grenze des Unerträglichen abgespeckt." 2003 war etwa die südliche Verlängerung gestrichen worden. Oberbürgermeister Joachim Erwin will nun noch einmal mit dem Land verhandeln: "Ich erwarte, dass der Verkehrsminister bereit ist, eine Erhöhung des Zuschusses zu gewähren." Falls nicht, werde die Stadt die 114 Millionen Mehrkosten allein zahlen. Dies sei im Haushalt 2008 und in der mittelfristigen Finanzplanung bereits berücksichtigt, man werde den Baustart in wenigen Wochen nicht mehr verschieben. "Das schaffen wir, ohne bei anderen Projekten zu sparen." SPD und FDP tragen das mit. "Es hat keinen Sinn, den Bau jetzt noch zu stoppen", heißt es unisono. Nur die Grünen mäkeln: "Die Linie war eh schon zu teuer für den geringen Verkehrswert. Und es wird noch weitere Mehrkosten geben", prophezeit Ratsherr Norbert Czerwinski.