Stress für Tiere Warum Karneval nichts für Hund und Pferd ist

Bonn · Ein Hund als verkleideter Narr - vielleicht noch mit Sonnenbrille und Helm - mag zur Belustigung beitragen. Doch für das Tier ist so ein Kostüm kein Vergnügen. Das hat ganz verschiedene Gründe.

Auch wenn Karnevalisten kostümierte Hunde putzig finden, bedeutet die Teilnahme am Umzug für das Tier Stress.

Foto: dpa-tmn/Rolf Vennenbernd

Auf Lärm und Menschenmassen reagieren viele Hunde mit Stress oder Angst. Deshalb sollten Hundehalter ihre Vierbeiner bei Karnevalsumzügen und Faschingssitzungen besser zu Hause lassen, rät der Deutsche Tierschutzbund.

Menschenansammlungen, Lärm, Durcheinander, Kamellen als Wurfgeschosse und herumliegende Glassplitter sind nicht nur Stress- und Gefahrenquellen für Hunde, sondern bergen auch ein Verletzungsrisiko.

Der Tierschutzbund mahnt dazu, Vierbeiner nicht mit Verkleidungen zu vermenschlichen - auch wenn viele Karnevalisten ein Tier im Kostüm lustig oder niedlich finden. Das Kostüm könne den Hund in seiner Bewegungsfreiheit und Körpersprache einschränken, den Wärmehaushalt negativ beeinflussen oder zu Verletzungen führen - etwa wenn die Haut wund gerieben wird, weil das Teil nicht passt. Auch bestehe für den Hund die Gefahr, mit dem Kostüm oder mit einem Accessoire hängenzubleiben und sich im schlimmsten Fall zu strangulieren.

Pferde beim Karnevalsumzug sieht Tierschutzbund-Referentin Katrin Umlauf ebenfalls kritisch. Die Tiere müssten in unnatürlichem Tempo oft stundenlang auf Asphalt gehen. Hinzukommen laute Musik, Tröten und Gegröle, was die Nerven des Tieres stark strapaziert. Das kann auch für Menschen gefährlich werden: Das Risiko, dass Pferde nervös werden und auf den oft engen Wegen die Jecken am Straßenrand und sich selbst verletzen, sei hoch.

(dpa)