1001 Nacht auf der Bühne
Diana Drechsler und Uta Wiegner entführen in der Fabrik Heeder Kinder und Erwachsene in den zauberhaften Orient.
Krefeld. Orientalische Düfte erfüllen den abgedunkelten kleinen Saal in der Fabrik Heeder, leise persische Musik stimmt die Zuschauer ein. Ein beleuchteter Wandteppich zeigt ein Prinzenpaar auf einem schnellen Kamel, aus einer Schale quillt Nebel. Die Märchenerzählerin kann mit ihrer Geschichte aus 1001 Nacht beginnen.
Diana Drechsler (39) hat sich für diesen Sonntagnachmittag die etwas längere Story vom Prinzen Achmed und der Feenkönigin Peri Banu ausgesucht. Wie Sheherazade bei ihren Märchenerzählungen vor dem ungeduldigen König immer wieder Spannungspausen eingelegt hat, unterbricht die frühere Waldorflehrerin ihre Geschichte mehrmals, um Uta Wiegner (39) mit eurythmischen Tänzen den Spannungsbogen neu aufbauen zu lassen.
Mit einem orangefarbenen Tuch um die Hüften vermittelt die gelernte Eurythmistin und Tanzpädagogin, die ihr Können unter anderem im Waldorf-Kindergarten anwendet, faszinierende Eindrücke von Harmonie und Anmut zu Musik aus Algerien, Usbekistan und Arabien.
Sie hat integrierte Tanzpädagogik in Münster und Bonn studiert und lebt seit zwölf Jahren in Krefeld. In einigen Sequenzen unterstreicht die zierliche Person den Bewegungsablauf mit Bändern, einem großen Seidentuch oder einem auf der Hüfte sitzenden Brokatrock.
Die beiden Frauen treten gelegentlich zusammen auf, Diana Drechsler ist nach Studien am Bochumer Figurentheater seit 2001 selbständig und neben ihren Märchenerzählungen mit Musik auch mit einem Clowntheater im Raum Krefeld und Düsseldorf unterwegs und gibt Kurse in afrikanischem Trommeln.
Sie hat über drei Dutzend Märchen spontan im Repertoire, für Kinder ab fünf Jahre und auch in Abendprogrammen für Erwachsene. Brigitte Forch ist für die Technik zuständig, Christel Karänke macht die Kasse und hilft in der Garderobe.
An diesem Nachmittag ist der Besuch mager, das Duo erzählt und tanzt aber auch gern für Wenige. "Wir hatten auch schon so viele Zuschauer, dass wir keinen mehr reinlassen konnten", erklärt Diana Drechsler.
"Das gleicht sich aus, schließlich müssen wir die Saalmiete und die Gema bezahlen, und für die Akteure soll auch noch etwas übrig bleiben."
Übrigens: Prinz Achmed, der mit seinen Brüdern Hussein und Ali um die Prinzessin Nur en Nahar wirbt, wird schließlich glücklich mit der Feenkönigin Peri Banu, und der böse Wesir, der alles hintertreiben wollte, landet im Kerker. Ma.