Als Briefträger einmal um die Welt

Arno Ruckdeschel hat 45 Jahre lang in Krefeld Post zugestellt.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Wenn man Arno Ruckdeschel fragt, wie viele Kilometer er in seinen 45 Jahren als Postzusteller zu Fuß ungefähr zurückgelegt hat, kann er nur schätzen: „So etwa einmal um die Welt kommt sicher hin“, sagt der 60-Jährige. Der Innenstadtbezirk war jahrzehntelang sein Revier, die Hauptpost am Ostwall sein beruflicher Mittelpunkt.

„Dass ich Postbote wurde, liegt auch an meinem Vater“, sagt Ruckdeschel. Bereits als Schüler habe er ihn in den Sommerferien in Linn besucht, um bei der Arbeit auszuhelfen. „Mit 14 Jahren habe ich dann die Ausbildung zum Postzusteller begonnen.“ Es folgten zwölf Jahre Innen- und Schichtdienst, bevor Ruckdeschel 1984 in die Zustellung wechselte.

Bei Wind und Wetter und mit einem voll beladenen etwa 100 Kilogramm schweren Briefkarren zog der Krefelder durch seinen Bezirk. Vor allem die Vorweihnachtszeit sei für ihn und seine Kollegen stressig, erzählt Ruckdeschel. „Spürbar wird das bereits ab September, Oktober.“ Empfehlen würde er den Job jungen Menschen heute nicht unbedingt — zu groß sei auf Dauer die Belastung für den Körper.

Arno Ruckdeschel blickt aber zufrieden auf sein Arbeitsleben zurück. Was er vorhat, wenn er am 22. August zum letzten Mal seine Briefträgermontur abgestreift hat, weiß er noch nicht: „Erstmal ausruhen. Und mich um meine Frau kümmern“, sagt Ruckdeschel. Und musizieren will er — mit seiner Band Two 4 You. ihi