Anke Engelke — Comedy-Queen als röhrende Hupfdohle

Die Band, in der jedermann Fred Kellner heißt, verbreitet gute Laune mit Soul-Klassikern.

Krefeld. Und wieder ist Karneval. Wie immer also treten Fred Kellner und Fred Kellner sowie Fred Kellner und Fred Kellner und auch noch Fred Kellner, also diese ganze Kellner-Bande tritt — wie schon seit 23 Jahren — vor und nach dem Rosenmontag ihre Club-Tour an. Nicht zum ersten Mal landen Kellner und die famosen Soulsisters auch in der Kulturfabrik.

Die Coverband mit den vielen Fred-Kellner-Doubles hat ihren Sammelrufnamen für die Musiker übrigens nicht aus aktuellem Anlass in Freiherr von und zu umbenannt. Warum sollte sie auch, denn sie liefert Soul-Plagiate vom Feinsten, kein abgeschriebenes Kauderwelsch.

Fred Kellner vor jedem Song

Zwei Gitarristen, ein Schlagzeuger, ein Bassist, ein Perkussionist, zwei Keyboarder, das ist die Basisband. Dazu kommen die „Kellner Horny Horny Horns“, ein dreiköpfiger Bläsersatz, ausschließlich männlich besetzt, und die Streichergruppe „The SuperSonic Silver Strings“, ausschließlich weiblich besetzt.

Die famosen Soulsisters heißen nicht auch noch Kellner: Hinter den beiden Hupfdohlen mit Soloverpflichtung verbergen sich Deutschlands Comedy-Queen Anke Engelke und ihre Schwester Susanne. Ingesamt sind 15 Menschen auf der Bühne, die mit viel Spaß am eigenen Tun gute Laune verbreiten.

Der Ur-Fred-Kellner ist der Mann am Bass, Ralf Günther heißt er im wirklichen Leben. Der Mitbegründer der Fernsehproduktionsfirma Brainpool trägt das kitschigste Kostüm, ein weißes Königsmantel-Imitat. Weiß sind alle Kostüme, meist finden sich hier und da silbern oder golden glitzernde Applikationen.

Aber nicht nur optisch wird das Gebaren einer Showband persifliert, auch mit seinen Ansagen treibt Günther hemmungslos ironisch Schindluder. Jeder Song — vom ersten an — wird als „Höhepunkt des Abends“ angekündigt, was das Publikum stets freudig johlend zur Kenntnis nimmt.

Trotzdem werden die meisten Besucher in der annähernd ausverkauften Kulturfabrik nicht nur des Klamauks wegen gekommen sein. Denn lässt man den einmal beiseite, bekommt man von der Kellnerbande auch musikalisch etwas geboten.

Soul- und Funk-Klassiker der letzten 30 bis 40 Jahre bestimmen das Programm, Songs von James Brown, Chaka Khan oder auch Michael Jackson gehören dazu. Die Rhythmusgruppe groovt, was das Zeug hält, vier der Musiker können passabel bis sehr gut singen, und auch Anke und Susanne Engelke röhren sich anhörenswert durch ihre Nummern.

Nach zweieinhalb Stunden Non-Stop-Programm inklusive Zugaben machten die Kellners in der Kufa Schluss. Die meisten Besucher hätten auch noch zehn bis zwanzig weitere „Höhepunkte“ vertragen.

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