Des Humors wegen: Doktortitel für Kathstede

Der Oberbürgermeister hat es — wie seine Vorgänger — in den erlesenen Kreis geschafft: Er ist jetzt „Doctor humoris causa“.

Krefeld. Die Doktoren haben ihn lange zappeln lassen, bis sie seine Bewerbung erhört und ihn in ihren erlauchten Kreis als „Dr. humoris causa“ aufgenommen haben: Schon im November musste Oberbürgermeister Gregor Kathstede die Uzvögel von seinen Fähigkeiten überzeugen. Den letzten Test bestand er am Dienstagabend im Stadtwaldhaus, als er auf der Bühne rappte. Vorausgegangen war ein karnevalistischer Abend, den die Doktoren mit einem Feuerwerk an Büttenreden und musikalischen Einlagen gestalteten.

So warnte Theo Windges bei seinem Auftritt: „Bei der Doktor-Rede hören wir ganz genau hin. Wehe, du hast abgeschrieben.“ Mit einer umwerfenden Satire nahm Joachim Watzlawik als Praktikant des Stadtmarketings die Zuschauer mit auf eine Filmreise durch Krefeld.

Vorbei an Hundehaufen ging der Stadtrundgang auch am „Biotop“ der Innenstadt, dem Stadtbad, an der „Freihandelszone“ Theaterplatz und den verschlossenen Türen städtischer WC-Anlagen vorbei. „Die Stadt ist für ihre gute Toiletten-Infrastruktur bekannt“, ätzte Watzlawik und zeigte dem „Dr. hum.“ in spe Verbesserungspotenzial auf.

Um an einer wüsten Landschaftsszene hinter dem Stadtausgangsschild zu beweisen: „Wouangersch is et och net beäter.“ Missstände hatte auch Manfred Coelen mit seinem Pappkopp Matthes als Seidenbaron festgestellt: „Kriewel — schüenen Driet he.“ Günter Baier lästerte als Rathauspförtner über die Servicequalität des Öffentlichen Dienstes und schlug vor, die am Finanzloch Beteiligten per Sammeltransport in die Wüste zu schicken.

Nach so viel Kritik folgte die humorvolle Laudatio von Zoodirektor Wolfgang Dreßen, der im vergangenen Jahr neuer Doktor wurde. Dreßen überzeugte auch als Bandmitglied an der Gitarre. Er hatte sich Fotos aus den Jugendtagen des Oberbürgermeisters besorgt und karikierte so dessen Auffälligkeiten: Die Vorliebe zur Amtskette, zur runden Brille oder zur schwungvollen Unterschrift einschließlich der humoristischen Wurzeln im Clownskostüm und des Aufenthalts beim „Trachtenclub“ Militär.

Kathstede bedankte sich für die Aufnahme als „Dr. hum.“ mit einem musikalischen Auftritt, den ihm viele kaum zugetraut hätten. „Meinen Doktorhut gebe ich nie mehr zurück“, sagte er.

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