Austausch: Indianer lieben grünes Krefeld
17 Schüler aus Indiana/USA waren sieben Wochen zu Gast in Krefeld. Bei der Weltmeisterschaft haben sie mit der deutschen Mannschaft gefiebert.
Krefeld. Zu Gast bei den Weltmeistern: Sie haben die Daumen gedrückt, mitgefiebert und laut gejubelt. 17 Schüler aus dem US-Bundesstaat Indiana waren in den vergangenen Wochen zu Gast in Krefeld. Das absolute Highlight der Jugendlichen war es, die Fußballweltmeisterschaft hier miterleben zu können.
Melissa Lannan aus Indianapolis ist das erste Mal in Deutschland, es war Liebe auf den ersten Blick: „Ich bin total begeistert von Krefeld, die Stadt hat genau die richtige Größe, nicht zu groß und nicht zu klein, und man kann hier super einkaufen“, erzählt die 17-Jährige. Die Faszination für das Land liegt in der Familie: Ihre Mutter und ihre Schwester haben ebenfalls Deutsch studiert und Melissa interessiert sich sehr für die Kultur und Geschichte des Landes.
Die Sprachschüler des „Honors Program in Foreign Languages“ lebten sieben Wochen in Gastfamilien und durften während ihres Aufenthalts in der Seidenstadt nur Deutsch sprechen: „Das war anfangs sehr schwer, aber mittlerweile läuft es flüssig“, erzählt Melissa. In der Volkshochschule wurden die Schüler von drei mitgereisten Lehrerinnen unterrichtet. Zum Programm gehörten auch ein mehrtägiger Aufenthalt in Berlin und Kurzreisen nach Köln und Aachen: „Berlin ist eine sehr große Stadt mit viel Geschichte, aber ein bisschen zu groß für mich“, sagt die Sprachschülerin.
Besonders die deutsche Küche — beziehungsweise die neudeutsche — hat es den Schülern angetan. Zusammen mit Olivia LaRocco ging Melissa jeden Tag zur Dönerbude: „Wir haben dem Verkäufer heute eine Dankeskarte vorbeigebracht“, erzählt Olivia lachend. „Jeden Tag gab es Pommes oder Döner“, fügt Melissa hinzu.
Besonders gut gefiel den Amerikanern an Krefeld, dass die Stadt über viel Natur verfügt: „Es gibt hier so viele Wälder und Parks, das ist richtig schön zum Spazierengehen und Entspannen“, schwärmt die 17-jährige Olivia. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel sind den Schülern positiv aufgefallen: „Eine so gute Mobilität gibt es bei uns nur in den ganz großen Städten, aber hier kommt man überall hin“, sagt die Amerikanerin.
Zu meckern haben die beiden Mädchen nichts, denn bei einer völlig anderen Kultur seien Unterschiede ganz normal.
Am Mittwoch feierten die Sprachschüler zusammen mit ihren Gastfamilien den Abschied in der Museumsscheune der Burg Linn. Dazu gehörte auch eine einstudierte Showeinlage, bei der die Indianer mit Deutschland-Fanartikeln verkleidet „An Tagen wie diesen“ gesungen haben.
Es war ein besonderes Erlebnis für die Schüler, die Weltmeisterschaft hier miterleben zu dürfen: „Die Jugendlichen waren immer beim Public Viewing dabei und haben für Deutschland mitgefiebert und gejubelt“, erzählt Lehrerin Kasina Entzi.
Nicht nur das Land, sondern auch ihre Gastfamilien haben die Amerikaner in ihr Herz geschlossen. Und alle sind sich einig, dass sie Krefeld und die neugewonnenen Freunde auf jeden Fall noch einmal besuchen wollen.