Benefiz-Gala: Kabarett zu Karneval ist spitze

Die Gala im Schwanenmarkt begeistert 350 Gäste — zur Freude von Diefes und Kockers.

Krefeld. Im Schwanenmarkt an der Hochstraße sind sonntags die Geschäfte geschlossen. Das ist nicht ungewöhnlich. Doch diesmal hören Passanten von draußen die Höhner singen: „Echte Fründe ston zesamme, ston zesamme su wie eine Jott un Pott.“ Also scheint es drinnen etwas Besonderes zu geben. Am Sonntag fand dort zum elften Mal die Benefiz-Gala „Kabarett trifft Karneval“ statt.

„Humor ist, wenn man trotzdem lacht,“ sagt Ehrenbürger Helmut Höffken (Der Advokat) während seines Auftritts. Und den hat das Publikum allemal. Als erster Büttenredner stimmt er die 350 Karnevalisten mit seinem Auftakt schon einmal auf einen bunten Abend ein. Bunt ist auch der Schwanenmarkt: Girlanden und Luftballons schmücken die Decke des Einkaufszentrums. Vor den verschlossenen Türen der Geschäfte sind Biertischgarnituren für Gäste aufgebaut, und auf der Bühne spielt die Musik.

„Das Programm gefällt mir sehr gut, denn die Mischung aus Karneval und Kabarett ist mal etwas anderes. Auch der Raum ist eine sehr gute Wahl, er gibt dem Ganzen ein besonderes Flair“, sagt Jürgen Köster. Zusammen mit seiner Frau lässt er sich von den Bühnendarbietungen mitreißen.

Der nächste Auftritt gehört Serhat Dogan. Der türkische Schauspieler und Komiker ist vor sieben Jahren nahezu ohne deutsche Sprachkenntnisse in die Bundesrepublik gekommen. „Bei meiner Ankunft stand ich in Bayern an einem Bahnhof und habe mich gefragt: Wie komme ich jetzt nach Deutschland?“ Dort angekommen, sieht er sein erstes Sonnenstudio: „Wenn wir in der Türkei Sonne haben wollen, gehen wir raus, wenn ihr in Deutschland Sonne haben wollt, geht ihr rein.“ Zum Abschluss seiner Showeinlage zieht sich der Comedian ein hautenges T-Shirt an und demonstriert, wie sich seine rhythmischen Bewegungen in einer Disco mit zunehmendem Alkoholpegel verändern.

Diesem Solotanz macht Heart Buckboard alias Christian Sweep aus Berlin Konkurrenz. Als vierfacher Deutscher Meister im Luftgitarrespielen bringt er den einen oder anderen zum Staunen. „Beeindruckend, wie er mit seinen flinken Fingern eine solche Präzision hinbekommt“, sagt Dagmar Köster. Als der 22-jährige Newcomer Luke Mockridge den Zuschauern das Prinzip eines sozialen Netzwerkes näher bringen will, erklärt er es mit den Worten: „Facebook ist wie Stasi unter Freunden.“ Mit solchen und anderen Sprüchen hat er die Jecken auf seiner Seite.

Auch Keirut Wenzel, David Werker, Michael Steinke, Brian O’ Gott und Andy Mountain bringen Stimmung in die Benefiz-Gala. Wenn die Grillage People, die Gewinner der Aktion „Ein Lied für Krefeld 2012“, ihre „Krieewelsche Homöopatie“ anstimmen, fängt das Publikum an zu schunkeln.

„Es ist jedes Jahr ein großer Aufwand, solch ein Programm auf die Beine zu stellen und die Künstler auch noch zur richtigen Zeit zu bekommen. Aber sie wissen, dass es sich um eine Benefizveranstaltung handelt, und kommen gern auch für eine geringere Gage. Viele sind ja auch in Krefeld verwurzelt“, sagt Centermanagerin Alexandra Wagner.

Der Reinerlös der Gala ist für das Krefelder Hospiz bestimmt. „Im Vorjahr haben wir 4000 Euro spenden können, und das haben wir auch wieder vor. Es wird eine vierstellige Summe“, verspricht Wagner. Die KG Verberg, das Prinzenpaar Bockum und das Krefelder Prinzenpaar übernehmen den karnevalistischen Teil des Abends. Schließlich soll das Motto „Kabarett trifft Karneval“ sich mit Leben füllen.

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