Bürger lesen für Bürger

Die Bürgerstiftung lädt im Juli zu einem Tag des Vorlesens mitten in der Stadt ein. Dabei können Leser ihre Lieblingsbücher vorstellen.

Krefeld. „Der Leser hat‘s gut, er kann sich seine Schriftsteller aussuchen.“ Dieses Zitat von Kurt Tucholsky können die Krefelder noch ausweiten. Sie können sich auch noch ihre Vorleser aussuchen und den Geschichten lauschen, die sie gerne hören möchten.

Unter der Überschrift „Lesen in der Stadt — Bürger lesen für Bürger“ wird die Bürgerstiftung an einem Samstag im Juli vier Leseecken in der City einrichten. So soll der Wert des Lesens hervorgehoben und den Krefeldern ein Gemeinschaftsgefühl vermittelt werden.

Egal, ob Harry Potter, Räuber Hotzenplotz oder Don Camillo und Peppone, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Geschichten müssen nicht erlesen sein und die Vorleser nicht handverlesen. Ganz im Gegenteil: Jeder Krefelder, der aus seinem Lieblings-Limerick, -Roman oder -Gedicht vortragen möchte, ist eingeladen, kann „seine“ Lese-Minuten eigenständig gestalten.

„Die Bürgerstiftung hat sich in den ersten fünf Jahren seit ihrer Gründung auf die Themen Bildung und Ausbildung konzentriert“, sagt Vorstandsmitglied Sabine Prehn. „Das Lesen haben wir nun ausgesucht, weil es die Grundvoraussetzung ist, um Texte zu erfassen und zu verstehen. Wenn die Gesellschaft dabei mehr zueinander findet und sich die Generationen verbinden, umso besser.“

Die vier „Lese-Points“ sind thematisch unterteilt. „Kids und Youngsters“ kommen an der Rheinstraßen-Ecke, bei Ansons‘s/Grüterich zu Gehör. Um „Krieewelsch und andere Fremdsprachen“ wie Englisch, Französisch oder Türkisch, geht es am Stadtmarkt, bei Franken.

Krimifreunde kommen bei „Gruseliges und Unheimliches“ am Schwanenmarkt-Brunnen auf ihre Kosten. „Alles, was lesenswert ist“ gibt es in der Nähe von Vapiano am Behnisch-Haus.

Die Leseecken werden nicht zu übersehen sein. Der Vorleser befindet sich auf einem überdimensional großen Stuhl und spricht durchs Mikro. Für die Zuhörer werden Stühle aufgestellt.

„Einige prominente Vorleser werden sich einfinden. So steht Krimi-Autorin Ina Coelen für die Spannung und Manfred Coelen und Theo Versteegen für das Krieewelsch“, sagt Vorsitzender Markus Prehn. „Grundsätzlich ist es jedoch keine Veranstaltung für Profis.“

Damit es nicht ein dutzendmal die gleiche Geschichte zu hören gibt, sollen sich alle, die vorlesen möchten, bei der Bürgerstiftung melden und angeben, aus welchem Buch gelesen wird.

Die Texte sollten so lang sein, dass sie etwa zehn Minuten füllen. Die Vorleser werden zeitlich eingeteilt. Wer wann was liest, ist ab dem 6. Juni auf der Website der Bürgerstiftung zu sehen.

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