Der Nachwuchs hat die Wahl

Kinder und Jugendliche können am 13. September ihre Stimme abgeben. Die Aktion zur politischen Bildung gibt es bundesweit.

Krefeld. Alle Kinder und Jugendlichen können neun Tage vor der eigentlichen Bundestagswahl in Krefeld erstmals ihre Stimme abgeben. Es ist ein offizieller, bundesweiter Termin, jedoch ohne Wertung für die Wahl der Erwachsenen am 22. September.

Im Zuge der U18-Wahl werden sie erfahren, wie Demokratie und politisches Engagement funktionieren. Im Vorfeld findet in verschiedenen Jugendeinrichtungen bereits die Auseinandersetzung mit Politik statt. Freitag, der 13., ist im September für die Jugend also kein Pechtag, sondern ein Tag voller Spannung und Aufregung.

„Da der Jugendbeirat seit dem vergangenen Jahr in der Abteilung Jugend des Fachbereichs Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung angesiedelt ist, führen wir die Wahl durch“, berichtet Abteilungsleiter Norbert Axnick. „Es ist eine ganz wichtige Aktion für die politische Jugendbildung. Im Zuge dieser Wahl werden sie an das Thema herangeführt und müssen sich damit befassen.“

Und weil dies so wichtig ist, haben sich die Verantwortlichen von Jugendbeirat und städtischer Abteilung mächtig ins Zeug gelegt. „16 Jugendeinrichtungen machen mit“, berichtet Axnick. „Damit liegen wir landesweit an der Spitze, sind super vertreten und haben aus Berlin bereits ein Lob bekommen.“ Die Steuerungsgruppe des U-18-Projektes auf Bundesebene mit Sitz in Berlin ist Knotenpunkt der gesamten Aktion, Aufsichts- und Entscheidungsgremium.

Teil der Aktion ist der Bau der eigenen Wahlurne in der Jugendeinrichtung. „Dazu finden parallel Gespräche über die Programme der Parteien und die Wahlversprechen der Kandidaten statt. Es geht schließlich nicht darum, nur ein Papierchen einzuwerfen.“ Die Wahlzettel und Wählerlisten sind identisch mit denen der eigentlichen Wahl. Sie werden in den Jugendzentren ausgezählt und an die Kommune weitergeleitet, die sie für das bundesweite Ergebnis nach Berlin entsendet.

Ausnahmslos alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren können mitmachen. „Es gibt keine Wählerlisten, und ein Ausweis muss auch nicht vorgezeigt werden. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung und dass wir möglichst viele Jugendliche erreichen, auch wenn es das erste Mal ist“, sagt Axnick.

Zur Nachbereitung der U-18-Wahl hat der Jugendbeirat eine Podiumsdiskussion mit den Bundestagswahl-Kandidaten aus Krefeld anberaumt. Sie findet am Dienstag, 17. September, 9 Uhr, in der Kufa statt. Dann wird sich zeigen, wie die Kandidaten die Fragen der Kinder beantworten und wie die Wahl für die Großen bei den Kleinen ausgegangen ist. Wie finden Sie es, wenn Kinder und Jugendliche probeweise wählen dürfen.