Chance für die Azubis von morgen

Neuer Verein will Schüler und Betriebe zusammenbringen.

Krefeld. Manche jungen Leute besitzen tolles praktisches Geschick, aber nicht die richtigen Noten, um bei der Jobsuche erfolgreich zu sein. Andere wissen überhaupt nicht, was sie nach der Schule anfangen sollen. Auf der anderen Seite lassen sinkende Schülerzahlen die Suche nach geeigneten Bewerbern für die Unternehmen immer schwieriger werden. Junge Leute erfolgreich in den Job zu bringen, hat sich die „Chancenschmiede Niederrhein“ auf die Fahnen geschrieben.

„Wir bilden die Brücke zwischen Schulabgängern und Betrieben“, berichtet Edeltraud Möller-Kahlert, eine von drei aktiven Mitgliedern des neuen Vereins. Die beiden anderen sind Rafael Mothes und Anja Pesch. Alle erklären, aus der Vergangenheit über viele Kontakte zu Betrieben zu verfügen, um dem selbst gewählten Motto zu entsprechen: „Von der Schule in die Ausbildung“.

Dabei spricht die Chancenschmiede Schüler aller Schulformen an und hat beispielsweise bereits Kontakte zur Kurt-Tucholsky-Gesamt- und Prinz-Ferdinand-Hauptschule geknüpft. „Wir blenden die Schulnoten aus und werden Eure Stärken und Kompetenzen in den Vordergrund stellen“, versprechen sie.

Denn das gelingt längst nicht allen Firmen. „Während größere Unternehmen ihren Bedarf an Nachwuchs mit attraktiven Angeboten und dem erforderlichen Aufwand stillen, bereitet dies Unternehmern aus dem Bereich der Kleinindustrie und des Mittelstandes häufig Probleme, da sie über diese Möglichkeiten meist nicht verfügen“, erklärt Edeltraud Möller-Kahlert.

Hier setzt nun wieder die Chancenschmiede an. Durch die Zusammenarbeit mit den Schulen, die meist schon in der achten Klasse beginnt, kann der Verein die jungen Leute frühzeitig bei ihrer Berufswahl und Bewerbung unterstützen und sie mit den verschiedenen Berufsbildern vertraut machen. Die Vermittlung von Praktika in den Ferien trägt dazu bei. „Lehrer können das neben ihrer Tätigkeit nicht leisten und haben auch die Kontakte zur Wirtschaft nicht.“

Beziehungen zu den Betrieben bestehen aus früheren Tätigkeiten. So hat Mothes bis 2009 als Ausbildungsleiter in chemischen Betrieben gearbeitet. Möller-Kahlert ist Betriebspädagogin, und Anja Pasch arbeitet als Sozialpädagogin und Berufseinstiegsbegleiterin im Team mit.

„Wir sind auch bereit, bei einem bestehenden Arbeitsverhältnis zwischen Chef und Azubi zu vermitteln, wenn es mit der Kommunikation nicht stimmt.“ Dies sei ein häufiger Grund für Ausbildungsabbrüche.