Dampftheater: Von Abba bis zum Dreißigjährigen Krieg

Wieder reist das Publikum mit dem Schluff in die Vergangenheit – mit Musik und Feuerwerk.

Krefeld. Wie ein buntes, knallendes und strahlendes Feuerwerk kommt das Dampftheater daher. Nach dreijähriger Pause - im vergangenen Jahr wollten die Verantwortlichen nicht mit der Fußball-WM kollidieren - fährt die historische Dampflok Graf Bismarck das hoch verehrte Theater-Publikum endlich wieder zum Hülser Berg. Auch dieses Mal ist der Schluff Protagonist, Mittelpunkt und Bühne des Geschehens zugleich. Er wird als Zeitmaschine unterwegs sein und durch die Krefelder Geschichte mit Schwerpunkt 70er Jahre rollen. Die Macher der siebten Auflage des Dampftheaters sprühen nur so von Einfällen.

Professor Welz setzt 1973 seine Zeitmaschine in Gang

Die ,Zeitreise durch die Krefelder Geschichte’, so der Titel des Spektakels, startet im Jahr 1973. Dazu Dorothee Winkmann, Pressesprecherin der Stadtwerke Krefeld, die gemeinsam mit Viktor Furth, Gastronom des Nordbahnhofs, und der WZ das Dampftheater auf die Schiene bringen: "Krefelds Stadtväter und Bürger sind gerade dabei, das 600-jährige Stadtbestehen zu feiern, als Professor Oskar Welz seine neueste Errungenschaft präsentiert: eine Zeitmaschine." Die Begebenheiten aus 600 Jahren Krefelder Geschichte nehmen ihren Lauf. "Die 70er Jahre sind die Zeit von Abba, Schlaghosen und Klimbim", lächelt Regisseur Wolfram Lenssen. "Da wir uns auf einer Zeitreise befinden, werden sicherlich auch Marketenderinnen aus dem Dreißigjährigen Krieg vorbei schauen. Der Medicus gibt Ratschläge gegen Pest, und der Quacksalber wird versuchen, Freiwillige zur Ader zu lassen. Die 20 Schauspieler verarbeiten die Sahnehäubchen der Geschichte." Da dürfen die Seidenbarone von der Leyen ebenso wenig fehlen wie der Alte Fritz und ein kleiner großer Kaiser, der schon mal den Text seiner Rede vergisst. Der lautstarke Schabernack gegen die französischen Besetzer ist pyrotechnischer Art. . . Auf der Fahrt zum Hülser Berg geht das Theater weiter. Die Musiker von "Höchste Eisenbahn" sorgen für Untermalung, während sich muskelbepackte Krefelder auf einen Kampf gegen "Thomas, das Tier Kemper" und "Gisbert, die mächtige Maus" vorbereiten. Die Bühne wird zur Boxarena - und die Weltstars Marlene Dietrich, Claire Waldorf und Hans Albers stehen am Ring.

Zeitreise

Das Programm: Die Graf Bismarck ist überholt, alle sechs Wagen sind komplett renoviert. Es kann losgehen. Der Kartenvorverkauf für die "Zeitreise durch die Krefelder Geschichte" beginnt am Montag, 7. Mai, ab 11 Uhr, im Nordbahnhof, Oranierring 91. Aufführungen sind am 26., 27., 28. und 29. Juli sowie am 1., 3., 4. und 5. August. Beginn ist immer um 19 Uhr am Nordbahnhof. In den 30 Euro für die Karte ist ein Imbiss enthalten.