Das Stups-Kinderzentrum sucht ehrenamtliche „Froschkönige“
Helfer für schwerstkranke Kinder und deren Familien
Krefeld. Es klingt märchenhaft, ist aber eher prosaisch: Das Stups—Kinderzentrum sucht „Froschkönige“ - ehrenamtliche Helfer für die Kinder-Hospizarbeit in Krefeld. Krefelder, die bereit sind, sich um behinderte, schwerstkranke oder sogar vom Tod bedrohte Kinder und deren Familien kümmern. Geht das? Ist das nicht zu viel verlangt von einem hilfsbereiten Menschen?
Kirsten Horn, Koordinatorin im Kinderhospiz der DRK-Schwesterschaft, nimmt möglichen Interessenten unbegründete Ängste: „Es geht vor allem darum, für die Familien da zu sein. Wie geht es Dir, was brauchst Du?“
Oft sind es die kleinen Dinge des Alltags, die für Familien mit schwerkranken Kinder ein Problem darstellen. Denn Arzt-, Klinik- und Therapietermine bestimmen den Alltag, fressen die wenige verbliebene Zeit auf. Viele Betroffene haben die leidvolle Erfahrung gemacht, dass sich einst gute Freunde und Bekannte nach der Geburt eines behinderten Kindes abwenden. Sogar die Partner ziehen sich zurück - vielleicht auch, weil sie überfordert sind. In solchen Situationen wird selbst der normale Einkauf zum Problem, vor einem Theater- oder Kinobesuch bauen sich unüberwindbare Hürden auf.
Genau hier springen das Stups und seine ehrenamtlichen Helfer ein. Nancy Gasper, Leiterin des Kinderzentrums: „Wir sind auf Spenden angewiesen. Die einen spenden Geld, die anderen spenden ihre Zeit. Und: Bei uns gibt es keine kleinen Spenden. Vier Stunden geschenkte Zeit können viel sein.“
Geschenke Zeit vielleicht auch für die kranken Kinder, die hier im Stups „Ausflügler“ genannt werden. Aber der direkte Kontakt muss nicht sein. Karin Meincke, Oberin der DRK-Schwesterschaft: „Wir versuchen, den Menschen die Angst zu nehmen: Es können auch ganz einfache Tätigkeiten sein, die die Ehrenamtler übernehmen. So brauchen wir jemand, der sich ab und zu um unsere ,Schatzkammer’ unten kümmert, in der wir Kinderkleidung aber auch Kinderbetten und Kinderwagen sammeln.“
Zwar kennt das Stups keine Brückentage und Ferienschließungszeiten, dennoch wird keinem Ehrenamtler zu viel abverlangt. Er, der in den meisten Fällen doch eine Sie sein wird, sollte verschwiegen, zuverlässig und sensibel für den Umgang mit Kinder und für die Besonderheiten der Kinderhospiz-Arbeit sein. Vier Stunden mindestens sollten Interessenten im Monat erübrigen können, 18 Jahre alt sein und ein erweitertes Führungszeugnis (zum Schutz der Kinder) vorlegen können. Die Ausbildung dauert rund ein Jahr und umfasst 104 Stunden.
Karin Meincke und Kirsten Horn wollen die interessierte „Froschkönige“ am 29. Januar, 18 Uhr, im Bistro des Stups-Kinderzentrums, Jakob-Lintzen-Straße 8, informieren. Der Vorbereitungskurs soll noch in diesem Jahr starten.