Der Zoo ist in der Erfolgsspur
Zum dritten Mal in seiner Geschichte kann sich der einstige Tierpark über mehr als 400 000 Besucher freuen.
Krefeld. Das Jahr ist noch nicht um — trotzdem haben Geschäftsführung und Aufsichtsrat der gemeinnützigen Zoo GmbH allen Grund zum Jubeln: Zum dritten Mal nach 1975 (Affenhaus-Eröffnung) und 1990 (Vogeltropenhaus) sind mehr als 400 000 Menschen durch die Pforte an der Uerdinger Straße gegangen. Wenn es gut läuft, können es bis zum Jahreswechsel 430 000 Besucher werden.
Zum ersten Mal seit ihrer Selbstständigkeit hat die Firma Zoo durch Eintrittsgelder und Führungen mehr Geld (knapp über zwei Millionen Euro) eingenommen als die Stadt jährlich als Betriebskostenzuschuss (1,85 Millionen) überweist. Und mit einem erwarteten Gewinn von rund 54 000 Euro ist die Prognose (31 000 Euro) deutlich übertroffen worden.
Erstaunlich: Der Zoo hat in diesem Jahr „gebrummt“, ohne dass spektakuläre Geburten zu verzeichnen oder neue Tierhäuser zu eröffnen waren — von der Schneeeulen-Anlage mal abgesehen. Geschäftsführer und Direktor Dr. Wolfgang Dreßen führt das auf optimales Ferienwetter zurück, das selbst Ende Oktober/Anfang November sonntags noch 2500 Besucher in den Zoo lockte. Ausgezahlt hat sich vor allem die Anfang 2010 eingeführte neue Jahreskarte (30 Euro für Erwachsene), die sich schon nach vier Zoobesuchen rechnet. Dreßen: „Innerhalb von zwei Jahren haben wir die Zahl der Dauerkarten von 2000 auf 7500 im Jahr gesteigert.“
Im kommenden Jahr kann der Zoo mit einem noch besseren Ergebnis rechnen: Denn im März soll der Bau der Gorilla-Villa abgeschlossen sein, der neue Mann aus Dänemark eintreffen und sich bis zur Eröffnung der Freianlage im Mai an seine beiden Partnerinnen gewöhnt haben. Das milde Wetter bislang hat die Außenarbeiten nicht beeinträchtigt.
Bis Weihnachten will der Zoo das Haus für die Flamingos fertiggestellt haben. Das ist ebenfalls ein gewinnsteigerndes Projekt: Denn haben die Wasservögel ein Dach über den Köpfen, muss der Teich durch ständigen Wasserzulauf nicht mehr eisfrei gehalten werden. Auf „rund 230 000 Euro im Jahr“ beziffert Dreßen die Abwasserkosten des Zoos. Durch Einsparungen und Filter sollen diese Kosten um 100 000 Euro gesenkt werden.
Auf der Sitzung des Zoo-Aufsichtsrates ist im Wirtschaftsplan der Neubau einer 300 bis 400 Quadratmeter großen Pinguin-Anlage in den Wirtschaftsplan aufgenommen worden. Für die geschätzten Kosten von 480 000 Euro machen sich wiederum die Zoofreunde stark, die Großspender mit künstlerisch gestalteten Pinguinen locken. Nach der Fertigstellung des Gorilla-Gartens soll die überdachte Anlage in Angriff genommen werden. Denn die Humboldt-Pinguine sollen mit anderen Vögeln gemeinsam gehalten werden. Dreßen: „Der Besucher soll das Krefelder Wappentier dann auch unter Wasser beoachten können.“ 2013, zum 75-jährigen Bestehen des Krefelder Zoos, sollen 20 bis 30 Tiere gehalten werden. Derzeit tummeln sich gerade mal sechs Pinguine im Becken.