Deutschland – Land der Auswanderer

Die 13 Krefelder Familien gehörten zur ersten Welle – es folgten noch viele.

Krefeld. 1677 hatte der englische Quäker und Admiralssohn William Penn eine Reise durchs Rheinland unternommen und zahlreiche Menschen überzeugt, sich seiner Glaubensüberzeugung (Ablehnung des Eides, Weigerung, Waffen zu tragen) anzuschließen. Dies tat auch der Krefelder Mennonit Hermann Isaacks op den Graeff nebst Angehörigen.

1680 soll er aus der Stadt ausgewiesen und erst nach vielen Interventionen wieder eingelassen worden sein. Die op den Graeffs gehören zu den ersten 13 Familien mit 33 Köpfen, die mit dem Dreimaster "Concord" von Gravesand an der Themse-Mündung in Richtung amerikanischer Ostküste segelten.

Fast alles Geld ging für Reise und Landkauf auf. Die Auswanderer hatten Angst vor dem Unbekannten, den Indianern rundherum. Zwei Fußstunden von Philadelphia entfernt gründeten sie Germantown in den Wäldern des Quäkers Penn.

Millionen Menschen aus dem heutigen Deutschland, vor allem aus dem Schwarzwald, aus Ostwestfalen, Niedersachsen und auch aus der armen Eifel suchten in den folgenden 200 Jahren ihr Glück auf der anderen Seite des großen Teiches oder in Australien. Sie landeten schlimmstenfalls ausgenommen von skrupellosen Kapitänen in unwegsamen Gebieten Venezuelas, Perus oder selbst Jamaikas. Noch heute sind ihre Spuren dort zu sehen.