Eiserne Hochzeit: Schreibtisch diente als Altar
Ida und Friedrich Hofmann sind seit 65 Jahren verheiratet. Ihnen sind ihre vielen gemeinsamen Interessen sehr wichtig.
Krefeld. Eiserne Hochzeit — das bedeutet 65 Jahre der Gemeinsamkeit. Nur wenige Paare haben die Gelegenheit, diesen Hochzeitstag zu feiern, doch Ida und Friedrich Hofmann gehören dazu.
„Es war am 22. Dezember 1945 in Oppenheim, und das Wetter war genauso wie heute. Überall lag Schnee, und man konnte nicht aus dem Haus“, erinnert sich Ida. Kurz nach Kriegsende wurde Friedrich aus der amerikanischen Gefangenschaft entlassen. Da alle Kirchen zerstört waren, konnte das junge Paar nur bei einer Haustrauung verheiratet werden: „Da diente unser Schreibtisch als Altar. Leider hatten wir nur zwölf Gäste, weil man zu der Zeit noch eine Einreisegenehmigung für die französische Besatzungszone brauchte“, erzählt die Jubilarin.
Die Liebesgeschichte der beiden hatte bereits zwei Jahre zuvor begonnen, als sie sich über Idas Freundin kennengelernt haben. Das junge Glück hielt jedoch nicht lange an, denn Friedrich wurde nach Berlin versetzt — was bis zum Kriegsende blieb, war ein Briefkontakt.
13 Jahre nach der ersehnten Hochzeit zogen Friedrich und Ida nach Linn und sind der Stadt treu geblieben. Sie haben zwei Kinder und drei Enkelsöhne, und ihr großes Hobby ist das Reisen: „Zusammen haben wir schon viele Orte der Welt bereist“, berichtet der 88-jährige Friedrich stolz. Das letzte Reiseziel war die Südpfalz: „Da gibt es so guten Wein“, sagt Ida. Das Interesse an Reisen, Wein und guten Büchern ist aber längst nicht alles: „Wir sind Mitbegründer der Biedermeierguppe, gehören zu den Freunden der Burg Linn und sind Mitglieder bei den Bogenschützen“, erzählt Ida. Solche Gemeinsamkeiten sind wichtig für eine lange Ehe. Gepflegt hat das Ehepaar seine Beziehung sehr gut. Das wird heute mit der Familie, Freunden und natürlich einem guten Glas Wein gefeiert.