Sommer Eisschlecken bei Affenhitze

Ganz Krefeld schwitzt. Wir verraten, wo und wie man sich ein wenig Abkühlung verschaffen kann.

Foto: Vera Gorissen

Krefeld. Zuerst gar kein Sommer und jetzt einer, der uns in den nächsten Tagen eine Affenhitze mit bis zu 40 Grad bringen soll. Apropos Affenhitze: Die Orang Utans, Schimpansen und Gorillas im Krefelder Zoo scheinen sich in ihrem Tropenhaus nicht allzu viel aus der Hitze zu machen. Schließlich bekommen sie „Eis am Stiel“ für eine gesunde Abkühlung. Dieses besteht aus Multivitaminsaft und Früchten, die in Trinkbechern eingefroren wurden.

Auch die Humboldt-Pinguine machen sich nicht viel aus den hohen Temperaturen. Sie sind Hitze gewohnt und planschen einfach in ihrem großen Wasserbecken.

Elefanten und Nashörner kühlen sich nicht nur an Sprinkleranlagen ab. Sie suhlen sich auch im Schlamm und sind danach mit einer Kruste überzogen, die nicht nur kühlt, sondern gleichzeitig auch Sonnenschutz bietet.

„Die Hitze ist für die meisten Tiere kein großes Problem. Sie dösen in den heißen Stunden an einem schattigen Plätzchen und werden erst wieder in den Abendstunden aktiv, wenn es kühler wird“, sagt Zoo-Sprecherin Petra Schwinn. Zudem bietet der alte Baumbestand im Zoo jede Menge Schatten.

Unter der großen Hitze haben hingegen die Straßenbäume zu leiden. Der Fachbereich Grünflächen der Stadt bittet die Bürger, sechs bis acht Eimer Wasser an den nächsten Straßenbaum zu schütten. Gut wäre es, wenn die Bürger das bis zum nächsten großen Regen täglich tun könnten.

Auch für uns Zweibeiner reicht leider der Schatten oft nicht aus, um für angenehme Temperaturen zu sorgen. Ein heißer Tipp für kühle Temperaturen ist aber beispielsweise das Textilmuseum in Linn. Dort herrscht das ganze Jahr über eine Temperatur von ungefähr 18 Grad, um die ausgestellten Werke zu schützen.

Ein guter Tipp für vorübergehende Abkühlung ist in diesen Tagen auch die Geismühle in Oppum, die am Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet hat und deren dicke Wände zumindest noch für ein paar Tage die ärgste Hitze abhalten sollten. Den gleichen Effekt haben auch die Mauern der Burg Linn und des Jagdschlosses.

Vorübergehende Abkühlung kann man sich auch bei einem Einkaufsbummel zum Beispiel über die Hochstraße in Krefeld verschaffen. Dort sorgen Klimaanlagen in den Läden für deutlich niedrigere Temperaturen. Der Nachteil: Wenn man wieder nach draußen muss, tritt der „Saunaeffekt“ ein.

Kühlung von innen verspricht natürlich, zumindest vorübergehend, ein Eis — zum Beispiel die neue Kreation „Altbier-Sahne-Eis“ der Brauerei Königshof. Dieses Eis mit dem Namen „Schaumkrone“ wird ab Donnerstag im Eiscafé Venezia am Schwanenmarkt verkauft. Das ist aber nur was für Erwachsene, denn das Eis enthält Alkohol. Wonach es schmeckt, ist noch ein Geheimnis.

Die Brauerei-Mitarbeiter haben es übrigens an ihrem Arbeitsplatz besser als viele andere. „In unserem Gärturm ist es sechs Grad kühl, und in der Lagerhalle für Bier liegt die Temperatur zwischen 15 und 20 Grad“, sagt Königshof-Vertriebsleiter Frank Tichelkamp. Ein guter Tipp ist ein Freibadbesuch: Die Wassertemperatur im Badezentrum Bockum beträgt um die 27 Grad.

Wenn das aber alles nichts hilft, weil man arbeiten muss, gibt es immerhin Anspruch auf eine „gesundheitlich zuträgliche Raumtemperatur“ — so steht es zumindest in der Arbeitsstättenverordnung. Aber so richtig hilfreich ist die auch nicht. Denn an Tagen wie diesen darf die eigentlich vorgesehene Obergrenze von 26 Grad Raumtemperatur überschritten werden. Und einen Anspruch auf „Hitzefrei“ gibt es für Arbeitnehmer ja irgendwie immer noch nicht.