Eissportfamilie präsentiert sich zum großen Jubiläum
Beim Lättli-Schießen dürfen auch die Besucher zeigen, was sie können. Rund 300 Zuschauer in der Rheinlandhalle.
Krefeld. Mit einem Familientag und einem tollen Programm haben die Krefelder Eissportvereine am Sonntag mit ihren Fans 75 Jahre Eissport in Krefeld gefeiert. In der Rheinland- und Werner-Rittberger-Halle gab es viele zufriedene Gesichter und viel Spaß. „Die machen doch nur das Eis kaputt“, frotzelte Uwe Fabig und lachte. Der Ehrenspielführer des KEV hat seine Meinung übers Eisstockschießen aber am Sonntag revidiert, nachdem er es selbst erstmals versucht hatte und mit seinen Big Old Boys beim Turnier gleich bis ins Finale gekommen war.
Die vielen Besucher durften es beim sogenannten Lättli-Schießen selbst ausprobieren. „Jeder zielt sechsmal auf die Holzlatten und bekommt für jeden Treffer Punkte“, sagt Heidrun Wloka von den Seidenstädter Eisstock-Schützen. „Ist gar nicht so einfach“, meinte Christian aus Gartenstadt. Der Achtjährige stellt sich aber geschickt an und durfte sogar eine Urkunde mit nach Hause nehmen. „Wir wollen ein bisschen für unseren Sport werben“, sagte Wloka. Und das ist ein Sport für jedes Alter. Beispiel: Die 77-jährige Adi Hellings geht heute noch in der Bundesliga an den Start.
Gleich nebenan in der Rheinlandhalle sorgten die Knirpse für Entzückung. „Sind die niedlich“, meint eine Mittvierzigerin, als die Sechs- bis Achtjährigen mit viel Geschick übers Eis kurvten. Zufrieden war auch Gaby Braas vom Eislaufverein Krefeld (EVK). „Es sind viele Besucher da, und die Stimmung ist echt gut“, so die Mitorganisatorin. Am Ende war der Jubel besonders groß: Denn der KEV-Nachwuchs gewann das Turnier.
Natürlich waren auch die Eiskunstläufer vom Eislaufverein Krefeld (EVK) und Schlittschuhclub Krefeld (SCK) dabei. Sie luden zu einer musikalischen Zeitreise durch sieben Jahrzehnte — von 1939 bis heute. Zwischen acht und 27 Jahren waren die Akteure alt. Teilnehmer an Deutschen Meisterschaften wirkten genauso mit wie Hobbyläufer. Gaby Braas war auch da interessierte Beobachterin und reichlich nervös, ob das Programm reibungslos ablaufen würde. Immerhin hatten die Mädels und Jungs in nur sechs Wochen 33 Musikstücke einstudiert. „Für diese kurze Vorbereitungszeit funktioniert es echt gut“, sagte die Mitorganisatorin stolz.
Reichlich Applaus bekamen die Eiskunstläufer am Ende ihrer Vorführung auch von den rund 300 Besuchern in der Rheinlandhalle. Und dieser Applaus könnte stellvertretend für einen rundum gelungenen Familientag der Krefelder Eissportler stehen.