Fischeln – Hochburg des Hüftschwungs

Kubanische Lebensfreude sprang im Saal Gietz auf das Publikum über.

Krefeld. Fischeln verwandelt sich an diesem Abend in eine Hochburg des Hüftschwungs. Drei Stunden lang tanzen und staunen die Besucher des "Festival Son Cuba" im vollbesetzten Saal Gietz. "Son" ist nicht nur die Musikrichtung, auf die Mambo, Salsa oder Cha Cha Cha getanzt wird, sondern auch der Ausdruck des kubanischen Lebensgefühls, das am Freitag nahtlos von der Bühne auf das Publikum überspringt.

Der Fischelner Burghof gibt dem kubanischen Fest den richtigen Rahmen: Scheinwerfer in den Nationalfarben Blau, Rot und Weiß tauchen den Saal in eine feurige Atmosphäre. Kubanische Flaggen zieren die Stehtische, fruchtige Cocktails lassen Sommergefühle aufkommen. Die noch auf Winter gestellten Heizungen machen die Hitze Kubas noch besser vorstellbar.

Mehr als zehn Künstler wechseln sich ab, um dem Publikum mit Gesang, akustischen Gitarren oder Trommeln einzuheizen. Die temperamentvollen Kubaner, die derzeit durch über 20 Städte in Belgien, Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz touren, treffen auf der Bühne zum Teil erstmalig aufeinander. "Wir haben vorher nicht zusammen geprobt. Die anderen kannten die Songs, ich kannte die Songs, also haben wir sie gemeinsam auf der Bühne gesungen", erzählt der 28-jährige Stargast Kel Torres.

Seit fünf Jahren lebt das kubanische Talent in Berlin: "Ich glaube, nur durch die Musik gibt es Kuba noch", sagt er. "Die Menschen haben dort so viel Leid erfahren, doch sie lösen alle Probleme mit der Musik. Wenn sie traurig sind, singen sie, wenn sie fröhlich sind, singen sie, und wenn sie hungrig sind, singen sie auch."

Von so viel Lebensfreude ist der Krefelder Willi Enger begeistert. Schon zwölf Mal war er auf Kuba und macht seit einem Jahr einen Salsa-Kurs: "Wir werden nie so gut tanzen können wie die Kubaner", sagt er. "Die haben den Rhythmus einfach im Blut."

Sängerin Mayelin Pérez, die den ganzen Abend in ihrer Muttersprache ins Mikro redet, ist dennoch zu verstehen: Mit Gestik und Mimik bedeutet sie dem Publikum, laut zu klatschen, zu tanzen und zu singen. Noten braucht sie nicht: In Kuba lernt man Musik nicht, man fühlt sie.

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