Francois Methot - Ein perfekter Zuspieler als großer Glücksfall
Der Franco-Kanadier Francois Methot ist für die Pinguine ein echtes Schnäppchen gewesen. Er soll die zweite Reihe anführen.
Krefeld. Seine Aufgabe war klar abgesteckt: Francois Methot (33) sollte die zuletzt arg stotternde zweite Sturmformation der Pinguine zu mehr Toren und Punkten führen. Sollte, denn der Eishockey-Gott hatte andere Pläne als die Pinguine-Planer und schickte eine Verletzungsplage in den König-Palast.
Und nun führt der zwischenzeitlich selber verletzungsgeplagte Franco-Kanadier zwar immer noch die zweite Sturmformation, doch es ist nichts mehr wie geplant. Denn die „Erst-Reihe“-Punktemaschinen Kapitän Herberts Vasiljevs und Boris Blank gehören zum eindrucksvollen Pinguine-Lazarett, wurden ersetzt durch die beiden Außenstürmer des Blocks zwei.
Waren die Pinguine durch die Dominanz der ersten Formation im vergangenen Jahr leicht zu schlagen, wenn es der Gegner nur schaffte, die Scorerkönige des ersten Blocks an die berühmte Kette zu legen, so fehlen nun die „Netze“ der „Einnetzer“.
Von der Papierform her sollte der aus Mannheim zum König-Palast gekommene Franco-Kanadier das Zeug dazu haben, aus einer ungeschliffenen Klinge wieder ein scharfes Schwert zu schmieden. Wobei die Betonung auf „Schmieden“ liegt. Denn: „Ich liebe es, wenn ich meinen Kameraden einen schönen Pass schenken kann“, beschreibt sich der 33-Jährige selber. „Meine Stärke ist das Zuspielen.“
Keine schlechten Voraussetzungen, wenn man mit Duncan Milroy einen abschlussstarken und mit Denis Shvidki einen kombinationssicheren Nebenmann hat, so hatte es sich Berater Rüdiger Noack gedacht.
Da alle drei auch gut „zu Fuß“ sind und ihre Stärken im Spielverständnis haben, hätten sich die Chancen auf einen schlagkräftigen „zweiten Anzug“ deutlich verbessert. Aber auch mit nun wechselnden anderen Nebenleuten dürfte der Mittelstürmer oft in Erscheinung treten.
Denn Francois Methot hat — obwohl ein eher ästhetischer Spieler — bei seinen Stationen in Deutschland mit hoher Produktivität geglänzt: gleich in seiner ersten Deutschland-Spielzeit Topscorer für Augsburg, dann Topscorer in Nürnberg, dann Topscorer und Meister in Mannheim.
Fünf Jahre war der KEV-Zugang in Mannheim, für die permanenten Wechselwellen dort fast ein Methusalem. „Wir hatten Glück“, dankte Trainer Rick Adduono dem Pinguine-Berater Rüdiger Noack, der schon frühzeitig die Verpflichtungs-Chance gewittert hatte. Adduono: „Frankie kann nicht nur Spiele entscheiden, er kann vor allem seine Mitspieler besser machen.“
Eine Fähigkeit, die gerade angesichts der Verletzungsmisere wichtiger ist denn je.