Freiherr-vom-Stein: Krefelds erste gemischte Realschule wird 50 Jahre alt

Die Einrichtung war Vorreiter bei Kooperationen mit Unternehmen.

Krefeld. Zum 50. Geburtstag erstrahlt die Freiherr-vom-Stein-Schule in neuem Glanz. Die großen Fensterfronten sind für 3,5 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II ebenso saniert worden wie Dach und Außenhaut. Letztere trägt nun Blau, Grün und Orange statt Mausgrau. Und weil diese Schule eine aktive und innovative Einrichtung ist, kann sie am Jubiläums-Wochenende zusätzlich auf das Zehnjährige des Ehemaligenvereins anstoßen und auf die 15-jährige Zusammenarbeit mit Evonik Industries.

Die Lehranstalt war vor 50 Jahren als „erste Realschule für Jungen und Mädchen“ in Krefeld Vorreiter. „Damals hatte sie noch ihren Standort in Haus Rheinhorst in Uerdingen“, berichtet Schulleiter Winfried Kettler aus der Geschichte. „1962 nahm Direktor Hans Schwittmann mit acht Kollegen und 169 Schülern den Unterricht auf. Das Schulleben begann dicht gedrängt in jeweils drei Klassen für Jungen und Mädchen.“

Nach sechs Jahren erfolgte der Umzug mit 552 Kindern an die von-Ketteler-Straße 31 in Königshof. „Wir sind ein wichtiger Standort für den Süden der Stadt“, erklärt Lehrerin Jutta Reinelt. „Zurzeit werden 618 Mädchen und Jungen in 23 Klassen von 37 Lehrern unterrichtet.“

Das Schulleben wird durch viele Einzelaktionen und Projekte bereichert. Kettler: „Wir wurden als ,Mint-Schule‘ zertifiziert. Das bedeutet, wir bieten überdurchschnittliche Angebote in Mathe, Chemie, Biologie und Informatik.“ Zudem ist es möglich, das Delf-Examen in Französisch abzulegen. In Kooperation mit der Musikschule sind die Bläserklassen eingerichtet worden, die von der Rhythmusgruppe unterstützt werden. Für den Schulleiter ist die Einrichtung der Streitschlichter, des Sanitätsdienstes und der Schulsporthelfer besonders wichtig.

Was die Kooperation mit einem Wirtschaftsunternehmen anging, waren die Königshofer Pädagogen bahnbrechend. Reinelt: „Wir waren vor 15 Jahren die erste Schule am Niederrhein, die diesen wichtigen Schritt mit Evonik Industries ging. Vom Bewerbungstraining bis zum Blick in die Praxis der Physiker wird alles behandelt. Zurzeit sind über 40 unserer ehemaligen Schüler dort beschäftigt.“

Und weil Britta Oellers eine engagierte Frau ist, die die Schule selbst besucht hat, gründete sie vor zehn Jahren einen Ehemaligenverein. „Die Schule ist ein Stück Heimat“, sagt sie. „Wir lassen es zum Jubiläum krachen.“

Ein Blick in die Zukunft zeigt die Einrichtung einer integrativen Klasse und die Errichtung eines High-Tech-Klassenraums, mit dem sich komplexe Unterrichtsinhalte verständlich und dreidimensional darstellen lassen.