Für den neuen Gorilla-Garten ist der Grundstein gelegt

Anfang Oktober wird das Richtfest gefeiert, Ostern ziehen die Menschenaffen in ihre neue Anlage — nur Massa nicht.

Krefeld. Massa, der Silberrückenmann, ist 37 Jahre alt und eigentlich im „besten Mannesalter“. Leider ist er mittlerweile impotent — und damit wird ihm der Gorilla-Garten verwehrt bleiben. Gleich nach den Sommerferien will sich der Krefelder Zoo nach einem Ersatz-Boss für Tumba, Oya und Muna umsehen. Ostern soll das neue Gorilla-Domizil mit Warmhaus und 1.300 Quadratmeter großer Außenanlage an der Berliner Straße fertiggestellt sein.

Am Dienstag war erst einmal Grundsteinlegung hinter dem 35 Jahre alten Affentropenhaus. „Ich freue mich enorm“, sagt Oberbürgermeister Gregor Kathstede mit Maurerkelle in der Hand. „Es geht voran in dieser Stadt.“ Der Krefelder Zoo sei zwar kleiner als der in Duisburg, aber schöner.

Gestemmt haben das Projekt wieder einmal die Zoofreunde. 900.000 Euro sollte der Gorilla-Garten ursprünglich kosten, dann kam — als Folge der Impotenz Massas — das Haus für den Harem des künftigen Gruppenchefs hinzu: „Plötzlich ging es um zwei Millionen Euro, da haben wir uns am Kopf gekratzt“, erinnert sich Friedrich Berlemann, der Vorsitzende. Mit zahlreichen Aktionen sind bis jetzt 2,1 Millionen zusammenkratzt worden.

Eine viereinhalb Meter große Kunstfelsenwand wird die Menschenaffen von der Berliner Straße abschirmen. „Gorillas sind Sicht-Tiere“, sagt Zoodirektor Wolfgang Dreßen. „Die wollen einen Überblick haben.“

Aber der Garten wird auch abgeschiedene Winkel haben, wo sich die Gorilla-Frauen und Jungtiere zum Ruhen und Fressen zurückziehen können, ohne dem steten Blick des Alpha-Tieres ausgesetzt zu sein.

Das Haus selbst wird eine Wandheizung bekommen. Zwei Boxen werden für die Zoo-Besucher einsehbar sein — in der dritten bleibt die Affen-Intimsphäre gewahrt.

Stolz ist Wolfgang Dreßen auf den Nachwuchs, den Massa und seine Partnerinnen in die Welt gesetzt haben: „Drei ihrer Söhne sind jetzt Clanchefs in den Zoos von Basel, Leipzig und Apeldoorn.“ Massa ist noch ein Wildfang, vermutlich aus Kamerun. Wildfänge von Menschenaffen sind schon lange verboten, heute müssen sich die zoologischen Gärten untereinander helfen.