"Wichtig ist Entspannung und Gelassenheit bei Schießen zu erfahren. Das Ziel zu treffen ist nebensächlich", erklärt Kuhn. Er verknüpft das Bogenschießen mit Elementen des Yoga. So sind Atmungstechnik, Körperspannung und das bewusste Erleben des eigenen Körpers wichtige Bestandteile des Kurses. Drei Schützen haben sich fünf Meter vor dem Ziel nebeneinander aufgestellt und bereiten in fließenden Bewegungen die Bögen vor.

Anders als beim sportlichen Bogenschießen werden beide Augen beim Schießen offen gelassen. Erwin Ems-Rojas atmet tief ein, spannt den Bogen und lässt den Pfeil, nachdem er ein wenig ausgeatmet hat, Richtung Ziel sausen.

Der 61-jährige gebürtige Kolumbianer hat den Kurs zum Geburtstag geschenkt bekommen und ist begeistert: "Schon als Kind hat mich das Bogenschießen fasziniert - damals habe ich mir selbst einen Bogen gebastelt. Der Kurs hat sehr viel Spaß gemacht. Jeder sollte das mal ausprobieren."

Dann begutachten die Schützen gemeinsam mit Volkhart Kuhn die Zielscheibe. "Die Pfeile bilden eine schöne Gruppierung - so soll es sein. Nur wer absolut konzentriert und ausgeglichen ist schafft es die Pfeile sehr nah beieinander zu arrangieren", lobt der Kursleiter. Dann erklärt er noch wo es gute Bögen zu kaufen gibt und welche Schutzkleidung ratsam ist.

Denn obwohl die hölzernen Kursbögen nur weich bespannt sind, haben sie doch schon eine solche Wucht, dass zum Schutz vor der Bogensehne Armschoner und zum Spannen der Sehen lederne Fingertabs benutzt werden.

"Mit einem Lächeln und mehr Selbstbewusstsein sollen die Teilnehmer den Kurs verlassen", sagt Kuhn. Dieses Ziel hat er an diesem Samstag wieder erreicht.