Harald Belker- Ein Leben für die Zukunft
Der Krefelder Harald Belker konstruiert für Hollywoods Traumfabrik fantasievolle Fahrzeuge am Computer. Jetzt hat er seine Vision der Formel I im Jahr 2035 veröffentlicht.
Krefeld. Utopisch anmutende Raumschiffe, die durch unbekannte fantastische Universen gleiten, sind seine Welt. Der Krefelder Harald Belker konstruiert sie am PC für Hollywoods Traumfabrik. Gerade jetzt ist er wieder in seinem Element, lässt seine nahezu unendliche Fantasie spielen.
Der 50-jährige Krefelder arbeitet derzeit für die Produktionsfirma Paramount Pictures an neuen wahnsinns-schnellen Fahrzeugen für den kommenden Star Trek-Film.
„Raumschiff Enterprise musste schließlich 2285 von Captain Kirk zerstört werden, damit sie nicht in die Hände der Klingonen fällt“, erzählt Belker. „Enterprise wurde als Name für nachfolgende Sternenflotten-Schiffe beibehalten.“
Für das Aussehen der neuen Laserkanonen der Protagonisten zeichnet er ebenfalls verantwortlich. Der Krefelder, der mit der Konstruktion von Batmans fahrbaren Untersatz, dem Batmobil, berühmt wurde und für die Fahrzeuge von Tom Cruise in Minority Report verantwortlich war, ist in Hollywoods Filmindustrie ein viel gefragter Mann. Parallel zu seinen Film-Aufträgen hat er sein drittes Buch geschrieben, das in diesem Monat auf den Markt kommt.
„Während der Hochglanz-Band mit dem Titel ,Pulse’ also bereits zu haben ist, sind die Konstruktionen für den Film streng geheim“, sagt Belker bei seinem Besuch bei den Eltern in der Heimatstadt. Der bodenständige sympathische Mann kehrt in regelmäßigen Abständen nach Krefeld zurück. „Meine sechsjährige Tochter Skye soll hier ihr Deutsch vervollkommnen.“
So bummelt der Zwei-Meter-Mann im Schatten von St. Dionysius über die Rheinstraße, die unvermeidliche Curry-Wurst in der Hand. „Danach gibt es ein Spaghetti-Eis“, sagt Belker lachend. Vater und Tochter genießen die Speisen, die es zu Hause in Los Angeles, genau in Marina del Rey, nahe Venice Beach, nicht gibt.
Zwischendurch erzählt er von seinem neuen Buch, „Das komplette Handbuch für zukünftige Rennen“, wie es im Untertitel heißt. Belker: „So stelle ich mir im Jahr 2035 die futuristische Formel I vor.“ Logisch, dass die Boliden so etwas Banales wie Reifen nicht besitzen. „Die Autos gleiten ohne Bodenkontakt auf Magnetfeldern.“
Mit diesen neu entwickelten Rennmaschinen stoßen die furchtlosen Rennfahrer an die Grenze der menschlichen Belastbarkeit. „Hier kann ich meiner Fantasie freien Lauf lassen“, sagt er mit einem jungenhaften Grinsen. „Ich habe eineinhalb Jahre abends neben meinen Aufträgen an dem Buch gearbeitet und Szene für Szene alles alleine konstruiert und illustriert.“
Jetzt soll der nächste Schritt folgen. Der kreative Mann möchte das Buch verfilmen und sucht eine Produktionsfirma. „Ich werde berichten, wie es weitergeht“, sagt er und freut sich schon auf den Sauerbraten abends bei der Mutter.