Im Zeichen des Kappes

Zum 17. Mal wurde im Nordbezirk dem Kohl gehuldigt. Besucher konnten zwischen drei Gaststätten touren.

Krefeld. Herbstzeit ist Kohlzeit. Passend dazu feierten am Samstagabend die Gaststätten Gleumes, Fasskeller, Haus Sieburg und der Bürgerverein Nordbezirk das Kappesfest. Bereits zum 17. Mal konnten Liebhaber des regionalen Gemüses verschiedene Gerichte aus allen Kohlsorten testen.

Begleitet wird das Fest von drei lokalen Live-Bands. Feedback spielen Rockmusik und Oldies bei Gleumes, mit Soul & Rhythm ist die Band Update im Haus Sieburg vertreten und Planet Five unterhalten die Gäste mit aktuellen Charts im Diebels-Fasskeller.

Schon von der Straße hört man die Musik und sieht die liebevoll mit Strohballen, Kürbissen oder Ähren geschmückten Eingänge. Die Eintrittskarte fürs Kohlessen beinhaltet gleichzeitig die Live-Konzerte. Außerdem können die Besucher an einer Verlosung teilnehmen: „Man besucht die drei Lokale, lässt sich sein Ticket abstempeln und gibt sie anschließend in einer der Gaststätten ab. Für den Gewinner gibt es ein Essen für sechs Personen und zehn Liter Freibier“, erklärt Uwe Kaisler von Haus Sieburg.

Jedes der drei Lokale legt seine eigene Karte mit Gerichten zum Kohlgemüse aus. Was früher als Essen für arme Leute galt, präsentiert sich heute in reicher Vielfalt: von Suppen und Sauerkraut bis hin zu Wirsinggemüse und Rotkohl ist alles dabei. „Man kann Kohl nicht nur unterschiedlich verarbeiten, er entschlackt auch,“ erklärt Ronny Riedel, Küchenchef bei Gleumes.

Für Besucher, die es besonders deftig mögen, gibt es Jägerkappes, gefüllt mit Gehacktem und Pfifferlingen. „Sonst sind Kohlroulade und Schlodderkappes wieder sehr beliebt“, weiß er. In Diebels-Fasskeller und Haus Sieburg sind Kohlrouladen mit Specksoße und Kartoffeln die Favoriten.

In die Lokale kommen meist die Stammkunden der vergangenen Jahre. „Einige Gäste wechseln zwischen den einzelnen Gaststätten, andere mögen die Band und bleiben“, sagt Uwe Kaisler von Haus Sieburg. Aber auch Besucher aus Kempen, Viersen und anderen Stadtteilen nehmen am Fest teil.

Einst von den Hinterhöflern ins Leben gerufen, hat das Kappesfest in den vergangenen Jahren eine Entwicklung durchgemacht: „Früher wurde tagsüber am Moritzplatz noch Kappes gemacht“, berichtet der Bürgervereinsvorsitzende Thilo Zickler. „Heute steht das gemütliche Zusammensein im Vordergrund. Man begegnet und unterhält sich, verbringt einen schönen Abend miteinander“, sagt er.

Von den Einnahmen des Kappesfestes wird der Bürgerverein den Martinszug wieder unterstützen. „In unserem Stadtteil nehmen über 1000 Kinder teil“, berichtet Zickler. „Um einen schönen Martinszug mit großem Feuer zu ermöglichen, bedarf es viel Unterstützung.“

Für den Bezirk ist das eine tolle Möglichkeit, um Verbundenheit und Zusammenarbeit zu zeigen, da sind sich die drei Gaststätten einig. Leo Herwix, Wirt im Diebels-Fasskeller, ist schon aufs kommende Jahr gespannt. „Krefeld hat keine richtige Altstadt“, sagt er. „Durch das Kappesfest kommt Bewegung in den Bezirk, es ist wie ein Magnet. Die Tradition ist gut und sollte fortgeführt werden.“