Ingo Pohlmann: Eine Mischung aus Naturbursche und Surflehrer

Ingo Pohlmann gibt beim Konzert in der vollen Kulturfabrik den lächelnden Romantiker.

Krefeld. Besondere Anlässe werden gerne mal in Bild und Ton festgehalten. Und für manche Künstler und Musiker gehören Konzertaufzeichnungen auf DVD nicht nur aus kommerzieller Sicht zum Standardangebot dazu.

So hat sich auch der deutsche Singer-Songwriter Ingo Pohlmann dazu entschieden, anlässlich des Abschlusskonzertes seiner aktuellen Tour in der Kulturfabrik die Live-Atmosphäre des Auftrittes gleich mit drei Kameras festzuhalten.

Fast unbeeindruckt von diesen Begleitumständen nahm der 38-jährige Pohlmann zusammen mit seiner vierköpfigen Band dann mit dem locker-entspannten Song „Gut so“ vom dritten Album „König der Straßen“ den Druck von der Bühne, führte durch ein stimmungsvolles Programm, das zwei Stunden lang vor allem die vielen Frauenherzen im fast ausverkauften Saal höher schlagen ließ.

Pohlmann gab dabei den lächelnden Romantiker, der den Irrungen und Wirrungen des Lebens ein Augenzwinkern abgewinnt und dazu, auf einem Barhocker sitzendend, leichten Akustik-Pop spielt. Ob es der lustig-naive Schunkelhit „Wenn jetzt Sommer wär“ oder das charmante „Wenn sie lächelt“ ist — Pohlmann liefert Gute-Laune-Songs am Stück. Trübsinn und Melancholie haben bei dieser Mischung aus Naturbursche und Surflehrer keine Chance.

Mal taucht der blonde Barde zu „Unten im Meer“ tief ins Balladeske ein, um sich dann, wie der im Hintergrund und auf seiner Gitarre abgebildete Adler, auf den Flügeln seiner verträumten Musik emporzuschwingen. Das Publikum klatscht dazu begeistert und singt lauthals die Texte vom Verliebtsein, Verlassenwerden und vom Gang zum Supermarkt mit. Vor allem ist es aber die lockere Art des gelernten Maurers aus Rheda-Wiedenbrück, die einfach gut ankommt.

Man lauscht man den kleinen, einfachen Geschichten der deutschen Antwort auf Jack Johnson — und ist angenehm berührt. Zur kuscheligen Atmosphäre am vermeintlichen Lagerfeuer gesellt sich dann auch noch Pohlmanns Manager Henning Wehland, der früher als Frontmann der Crossover-Band H-Blockx für härtere Klänge sorgte. Gemeinsam intoniert man den Blues „Draculas Mina“. Nach 20 Songs findet das kurzweilige, unbeschwerte Konzert dann ein Ende, man freut sich nach so viel Gefühlsduselei beschwingt auf den Sommer.