Jecke Töne bis tief in die Nacht
Guten Programme boten Mösche-Männekes, KG Oraniendorf, KG Grönland und der Inrather FFC.
Krefeld. Erst in den frühen Morgenstunden verließen die Spatzen zufrieden ihr Nest. Es war ein Abend im ausverkauften Seidenweberhaus mit einer gelungenen Mischung aus Musik, Show und Büttenre den der KG Mösche-Männekes.
Bereits der Auftakt war furios: mit dem typischen Vogelgezwitscher und dem Zünden einer Rakete, wurden die Narren darauf eingestimmt, dass ein spektakulärer Abend auf sie wartet. Auch beim Einzug des Elferrates mit der Prinzengarde Frechen war die Stimmung großartig.
Als sogenannten „Eisbrecher“ präsentierte die KG Jochen Butz, der eigens für die Mösche ein Stück geschrieben hat. Dabei thematisierte der Kabarettist kritisch die Stadt Krefeld: „Das einzige was sich hier in Krefeld noch bewegt, ist der blühende Handel auf dem Theaterplatz“. Auch die Diospitze, die unzähligen Baustellen und die 30-er Zonen wurden angesprochen, entschärft wurde die Kritik mit kurzen Ausschnitten aus bekannten Karnevalslieder, die die Jecken kräftig mitsangen.
Im Anschluss heizten De Fetzer den Narren ein und um 22 Uhr kam dann das lang ersehnte Prinzenpaar Tobias I. und Nina I., das den Saal zum Beben brachten. Nach vielen die Lachmuskel strapazierenden und zum Tanz animierenden Showacts wurden De Räuber mit drei Zugaben ein Höhepunkt des Abends.
Tüchtig gefeiert wurde bei der Großen Haussitzung „Lach mal wieder“ der KG Oraniendorf im Zeughaus der Prinzengarde. Oraniendorf-Vorsitzender Marcus Ripkens führte auch durch das von ihm gestaltete Programm. Michael Wimmers, Ehrenvorsitzender der Oraniendorfer und Närrischer Ehrenbürger, der als „Der schöne Micha“ kam, unterhielt die gut gelaunte Narrenschar ebenso wie „Der liebe Jung“ Andreas Dams .
Die zahlreichen musikalischen Programmpunkte mit „De Klotzköpp“, den „Alpenpiraten“ und „De Albatrosse“ luden zum Mitschunkeln ein und machten die Karnevalssitzung immer wieder zur Stehparty. Das musikalisch untermalte Zwiegespräch der „Lausbuben“ oder „Ne vertrottelte Student“ rundeten die Veranstaltung ab. Fehlen durfte auch nicht der „Hohe Besuch“ in Person der Uerdinger und Krefelder Prinzenpaare, die später am Abend in das Zeughaus einzogen. Das Publikum dankte den Organisatoren mit ausgelassener Stimmung und tosendem Beifall.
Unter den wachsamen Augen des Grönländer Elferrates wurde geschunkelt, gelacht und getanzt. Närrinnen und Narren erlebten einen bunten Abend aus Musik, Parodie und Brauchtum. Den Auftakt des ganz im Zeichen des 55-jährigen Jubiläums der KG Grönland stehenden Abends bildete das Reiterkorps „Jan von Werth“ aus Köln. Im Anschluss brachte Tanja Küsters, die Nachtigall vom Niederrhein, das Publikum auf Temperatur, bevor die eigene Garde den Karnevalisten einheizte. Zu kochen begann die Stimmung, als dann noch einmal Tanja Küsters zusammen mit ihrer siebenjährigen Tochter Sina Andrea Berg-Klassiker zum Besten gab.
Doch der Höhepunkt karnevalistischer Freuden war erreicht, als sich um 22 Uhr die Höhner im Stadtwaldhaus die Ehre gaben. Keinen hielt es zu diesem Zeitpunkt noch auf den Stühlen: Es wurde ausgelassen getanzt und mitgesungen. Tische avancierten rasch zu Tanzflächen und die Anwesenden lagen sich in den Armen. Bis weit nach Mitternacht feierten die Karnevalisten diesen besonderen Abend.
Frohsinn, Heiterkeit und Kreativität werden beim Flimm Flämmkes Club großgeschrieben. Bereits zum 52. Mal versammelten sich die Marienkäfer zu hausgemachtem Karneval im Raphaelsheim. Von Gesang und Tanz bis zu Büttenreden und Vorträgen ist alles dabei. „Zugabe, Zugabe“, ruft das Publikum, nachdem der Weiberstammtisch seinen Gardetanz mit Showeinlage beendet hat. Das lassen sich die elf Damen nicht zweimal sagen.
„Wenn man einmal beim FFC ist und sich mit dem Club identifiziert, bleibt man immer dabei“, sagt Robert Mitzscherling, ein Mitglied des Clubs. Als kleiner Junge ist er beim Inrather Stamm der „Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg“ eingestiegen und mit den Flimm Flämmkes groß geworden.
Am Ende des Abends hat er seinen Auftritt mit der „Schitparade“. „Wir stimmen mit unserer Chartshow auf das Tanzen ein. Schließlich schmeißen wir wie immer nach der Sitzung in der Kellerbar noch bis in die Morgenstunden das Tanzbein.“
Vorher wurde aber noch das Krefelder Prinzenpaar herzlich in Empfang genommen. Der Inrather Fanfarencorps marschiert hinaus und schon werden Nina I. und Tobias I. mit einem Tusch begrüßt. „Karneval bei den Flimm Flämmkes gefällt mir“, sagt Tobias I. mit nach oben gestrecktem Daumen.