Die Hobby-Theatergruppe unter der Leitung von Joachim Pricken (56) hat wieder alle Register gezogen, um das Publikum im St. Töniser Schulzentrum in ihren Bann zu ziehen. "Die Kleinen wollen wir selbstverständlich begeistern, wir legen aber auch Wert darauf, den Erwachsenen etwas zu bieten", erklärt Pricken.

Die Handlung dürfte den allermeisten Zuschauern bekannt sein - trotzdem ist immer wieder Raum für Überraschungseffekte: Die tolle schwarze Lokomotive, die sich auf unerklärliche Weise langsam bewegt, die vielen unterschiedlichen Bühnenbilder und so markante Charaktere wie König Alfons (Frank Wikinghoff), ein Herrscher, der ganz schön nerven kann, in einem prächtigen Gewand - das alles macht aus "Jim Knopf und die Wilde 13" ein märchenhaft schönes Stück.

Was ebenfalls deutlich wird: Theaterspielen in der Forstwalder Theatergruppe ist vor allem Frauensache - so müssen Männerrollen mit weiblichen Mimen besetzt werden. Eine große Rolle spielt die Musik: Das geht damit los, dass Joachim Pricken "In der Weihnachtsbäckerei" anstimmt, bevor sich der Vorhang zum ersten Mal öffnet. Später entsteht mitunter der Eindruck, in einem Kindermusical zu sein.

Die erste Hälfte ist von märchenhafter Anmut geprägt - dafür sorgen bizarre Gestalten wie der Halbdrache Nepomuk (Ute Schauberger-Lamp) oder Sursulapitschi, die Tochter des Meereskönigs (Yvonne Kessel). Nach der Pause gibt es dann mehr Action - die Wilde 13 tritt in Erscheinung und nach und nach zeichnet sich ein Happy-End ab: Vor immer wechselnden Kulissen und in tollen Kostümen gibt es Gewinner und Verlierer: Die Wilde 13, die Piraten, werden schließlich Leibeigene von Jim Knopf, der mit Lukas, dem Lokomotivführer (Nobert Hoersch), wieder ein unschlagbares Gespann bildet. Jim Knopf, der sich als Nachfahre von Caspar - einer der drei Heiligen Könige - erweist, entdeckt seine Heimat, das Land Jamballa, wo künftig alle Kinder glücklich werden sollen.