Josefshospital bietet der Konkurrenz die Stirn

Das Krankenhaus sucht nach Wegen, anzubauen. Um die finanzielle Zukunft zu sichern, spezialisieren sich die Abteilungen.

Krefeld. Die Zeit für das St. Josefshospital in Uerdingen läuft. Das Krankenhaus will in den nächsten drei bis vier Jahren wachsen, um vor allem den Bedarf an Ein- und Zweibettzimmern zu decken.

Doch die bisherigen Ausbaupäne (die WZ berichtete) sind gescheitert an Denkmal- und Baumschutz. Und das Geld für einen Neubau an anderer Stelle fehlt. Nun denkt die St. Franziskus-Stiftung Münster als Träger über die Möglichkeit eines Betreibermodells nach.

„Wir werden einen entsprechenden Weg finden“, sagt Uwe Szymanski, Leiter der allgemeinen Verwaltung, im Gespräch mit der WZ. Mit dem neuen Krankenhausgesetz stellt das Land die Einzelförderung für Krankenhausinvestitionen auf eine pauschale Förderung um.

Jedes Krankenhaus in NRW bekommt von nun an eine jährliche sogenannte Baupauschale, die sich an den Leistungskennzahlen des Krankenhauses orientiert.

Die wird bei maximal 460 000 Euro liegen. Grob gerechnet kann ein Krankenhaus das zehnfache seiner Baupauschale als Kredit über eine Laufzeit von zwanzig Jahren finanzieren. Im konkreten Einzelfall hängt dies aber auch von der Laufzeit und der Bonität des Hauses ab.

Zuletzt hat das Uerdinger Haus 2008 den Süd-Flügel modernisiert. Vier Millionen Euro kostete der Umbau, davon übernahm das Land 85 Prozent. Damit ist nun Schluss. Von nun an müssen die Krankenhäuser solche Investitionen selber erwirtschaften.

Das ist bei der Fallpauschalenabrechnung der Krankenkassen fast unmöglich. Deshalb setzen alle Krankenhäuser verstärkt auf Privatpatienten — und auf Spezialisierung.

So auch das St. Josefshospital. „Mit dem Ausbau der gynäkologischen Onkologie, der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, unserer Spezialabteilung für Orthopädische Chirurgie, der Allgemeinen Viszeralchirurgie und unserer Urologie sind wir so schlagkräftig, dass wir im Wettbewerb mit anderen Häusern bestehen werden“, glaubt Pressesprecherin Sigrid Baum.