Herzenswunsch erfüllt Kimberley ist den Krefeldern soooo dankbar

Das Schicksal der jungen, behinderten Frau hat die WZ-Leser bewegt. Viele Spenden gingen ein, deshalb hat „Kim“ jetzt ein Auto.

Foto: abi

Krefeld. Das neue Jahr hätte für Kimberley nicht besser starten können: „Kim 812“ steht auf dem Kennzeichen des silbernen Wagens, dank dem für die 24-jährige Frau in ihrem knallroten Elektrorollstuhl jetzt kein Weg mehr zum Hindernis wird und kein Konzert und kein Spiel von Schalke oder der Krefelder Pinguine mehr unerreichbar ist. „Darauf haben wir zweieinhalb Jahre gewartet“, sagt Kimberleys Mutter Stefanie Ruser. „Kim“ hat endlich ein Auto.

Mit einem Hilferuf hatte sich die Familie kurz vor Weihnachten an die WZ gewendet. Selbst schwer durch eine Nieren-Operation und einen Bandscheibenvorfall beeinträchtigt, konnte Stefanie Ruser ihre erwachsene Tochter kaum noch in den alten, nicht rollstuhlgerechten VW-Bus hieven. Ein Besuch im Kino oder bei Freunden? Für Kimberley unmöglich. Denn das Geld für ein umgebautes Auto fehlt. Das Schicksal der Familie hat viele Krefelder bewegt — und einen ganz besonders: Bernhard Dolezalek überlegte nicht lange und schenkte der jungen Frau seinen alten, umgebauten Chrysler.

Die erste Fahrt damit an Heiligabend? „Natürlich zu Oma und Opa auf den Friedhof nach Traar“, erzählt Stefanie Ruser. Da stehen sie und Kimberley auch bei unserem Treffen, trotz des Regens. „Hallo Oma, hallo Opa“, sagt die 24-Jährige und lacht. Die Engel auf dem Grabstein lächeln zurück.

Keine zwei Monate später ist im Leben der Familie viel passiert: Den alten, roten Chrysler haben die Rusers in Absprache mit Bernhard Dolezalek in Zahlung gegeben und von Spendengeldern einen gebrauchten silberfarbenen Mercedes gekauft. „Der Chrysler hätte einige Reparaturen gebraucht. Alles neu zu machen, das wäre finanziell zu aufwendig geworden“, erklärt Kimberleys Mutter.

Doch der neue Wagen ist noch keine zwei Wochen alt, da gibt’s für Stefanie Ruser und ihre Tochter den ersten Schock: Auf der Rückfahrt vom Einkaufen in Holland rast der Familie ein Lkw ins Auto. Jetzt klafft ein Loch vorne Links am Kotflügel — Kimberley und ihre Mutter sind mit einem Schrecken davon gekommen.

Trotz Schrammen und Kratzer: Der Wagen fährt. Zum Friedhof und zum Schuhmacher in Traar, zur Werkstatt nach Kempen, in der Kimberley arbeitet, und am 2. April zum Pur-Konzert nach Düsseldorf. Aus der WZ habe ein Krefelder Eventmanager von Kimberleys Schicksal und ihrer Schwärmerei für Pur erfahren und der Familie Karten für das Konzert geschenkt, erzählt Stefanie Ruser.

Innerhalb von gerade einmal zwei Tagen seien nach dem Aufruf rund 3000 Euro von WZ-Lesern auf Kimberleys Spendenkonto eingegangen. Geld, ohne das die Familie den neuen Wagen nicht hätte kaufen können. Am liebsten würde sich Kimberley dafür bei jedem persönlich bedanken. „Meine Wünsche sind alle wahr geworden.“ Mit ihrem ansteckenden Lachen sagt sie: „Ein dickes Dankeschön an alle Leute, die gespendet haben — schreiben Sie das bitte!“