Kochen lernen wie die Profis

Der Umbau für die Schüler der Berufspraxisstufe der Bodelschwinghschule ist abgeschlossen.

Krefeld. Es war für Lehrer und Schüler der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule eine lange und harte Zeit. Drei Jahre haben sie in der neuen Dependance in Oppum an der Alten Flur im Provisorium gelebt. Eineinhalb Jahre dauerten die Umbauarbeiten von der Grund- zur Förderschule bei laufendem Betrieb. Jetzt ist endlich alles fertig und barrierefrei ausgestattet.

Die Räume erscheinen wie neu, sind hell und modern gestaltet. Vertreter der CDU besuchten die Schule mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ um sich zu informieren, wie die rund 1,5 Millionen Euro für Umbau und Ausstattung verwendet wurden.

Es gab allenthalben zufriedene Gesichter, zumal diese Schule auch in Zeiten von Inklusion an Regelschulen Bestand habe, sagt Stefanie Neukirchner, die schulpolitische Sprecherin. Das bestätigt auch Schulleiter Frank Hoffmann: „Unsere Schule steht für Lernen, sprachliche Qualifizierung und ESE, das steht für Emotionale und Soziale Entwicklung. Sie bleibt.“

„Seit ich an einer Förderschule arbeite, habe ich mir immer überlegt, wie eine Berufspraxisstufe aussehen könnte“, berichtet Elisabeth Völlings, die stellvertretende Leiterin. „Ich hätte nie gedacht, dass es so schön wird.“

In der Umbauphase haben die Pädagogen mit ihren Schülern selbst oft zu Eimer und Lappen gegriffen und gewischt. Die Gelassenheit und Fröhlichkeit der Kollegen in der schwierigen Zeit seien vorbildlich gewesen. Nach den Sommerferien besuchen rund 60 Schüler zwischen 17 und 20 Jahren das Gebäude an der Alten Flur.

Die Jahrgänge bis zur Klasse zehn sind im Hauptgebäude Stettiner Straße untergebracht. Das pädagogische Konzept der Schule zielt darauf ab, die „Großen“ in der Berufspraxisstufe an der Alten Flur fit zu machen für den Arbeitsmarkt und ein eigenständiges Leben. „Die Voraussetzungen hierfür hat die Stadt vorbildlich umgesetzt“, sagen die beiden Pädagogen unisono. Und Stefanie Neukirchner plädiert einmal mehr für die freie Schulwahl der Eltern für ihre Kinder.

Für die gute Berufsvorbereitung wurde eine neue Profi-Küche eingerichtet, es gibt Räume zur Holz- und Metall-Bearbeitung, eine Keramik- und Nähwerkstatt, ein Übungsbüro mit Computern und die Garten- und Landschaftspfleger bekommen ein neues Gewächshaus. Über eigene Schülerfirmen, in denen beispielsweise Gartenarbeiten oder selbst hergestelltes Holzspielzeug angeboten werden, erfolgt die Refinanzierung der Ausgaben.

„Wir freuen uns über jedes Unternehmen, das ein Kurzschnupper-Praktikum mit unseren Schülern wagt“, erklären die Schulleiter. „Damit die Firmenchefs sehen, was unsere Schülerinnen und Schüler leisten und die jungen Menschen getreu dem Schulmotto ,Stark in die Welt‘ kommen.“