Königsburg: Aus Alt mach Neu
Nach knapp neun Jahren wechselt der Betreiber der Diskothek. Seine erste Amtshandlung: andere Türsteher engagieren.
Krefeld. Die Königsburg hat einen neuen Betreiber. Diese Nachricht sorgt für Unruhe im Krefelder Partyvolk. Liebhaber der Burg sorgen sich um ihre DJs und die Musik-Ausrichtung, andere hoffen auf Veränderungen. Gerade mit den wechselnden Sicherheitsunternehmen, die zum Teil durch rabiate Methoden auf sich aufmerksam machten, hat die Burg einige Besucher eingebüßt.
Die Betreibergesellschaft Zeit und Raum, die die Königsburg 2005 nach einer Zwangsversteigerung wieder bekanntgemacht hat, ist seit Anfang des Monats raus.
Es übernimmt die Königsklang GmbH. Um den Investor dahinter wird ein großes Geheimnis gemacht. Er soll Krefelder und schon in den 80er Jahren Stammkunde der Burg gewesen sein. Mehr ist nicht bekannt. Macht aber auch nichts, er will sich sowieso im Hintergrund halten: Das neue Gesicht der Burg ist Geschäftsführer Prathap Prada Jeganathan. Der Krefelder hat in Köln BWL studiert und sich vor allem durch die Organisation der Hype-Party im Meilenstein einen Namen gemacht.
Er will die Burg wieder zu der beliebten Partylocation machen, die sie einmal war. „Mit unserer Kampagne ’Der neue Klang der Königsburg’ wollen wir zeigen, dass sich was ändert. Ab September wird man dann auch unsere Handschrift an den Partys erkennen“, erklärt der 31-Jährige.
Erste Amtshandlung des Betreibers: neue Türsteher engagieren. Das Neusser Unternehmen UMC Security übernimmt nun die Einlasskontrollen und soll beim Feiern für Ordnung sorgen. „Die Tür hat oft nicht so reagiert, wie sie reagieren sollte. Die Besucher sollen sich wohlfühlen, Spaß haben und gern wiederkommen, deshalb war der Wechsel dem Betreiber wichtig. Die Gäste sollen Respekt vor den Türstehern haben, aber keine Angst“, erklärt Jeganathan.
Ändern wird sich für den Burgbesucher außerdem die Musik am Freitag. Während sich diese im Moment nicht groß von der am Samstag unterscheidet, soll es dann ab September mehr in Richtung Clubbing gehen. In der Havanna-Halle wird weiter Soul und Hiphop gespielt sowie in der Barbarella Schlager. Die DJs bleiben in erster Linie dieselben, allerdings sollen mehr Gast-DJs dazukommen.
Neben der Hype-Party wird es auch weiterhin die Jamfm-Party geben, zumindest bis zum Ende des Jahres. „Wir werden die Musik der Hype-Partys allerdings dem Burgsound anpassen“, erklärt Jeganathan. Was auf Eis liegt, ist die umstrittene Sexpierience-Party, die als zu pornografisch gilt. „Bei vielen Gästen kam die Party nicht gut an. Egal, wo wir uns umgehört haben, das Feedback war nicht sehr gut.“
Ein Pluspunkt für die Feierwütigen: Der Betreiber hat das alte Bezahlsystem wieder eingeführt. Es gibt wieder Freikarten, ansonsten sind die regulären Preise sechs Euro Eintritt und vier Euro Mindestverzehr. Das Partyvolk kann sich also beruhigt zurücklehnen: Die Burg wird nicht komplett neu erfunden, aber ein paar Veränderungen wird es geben.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.koenigsburg.de