Votum für höhere Steuern

Oberbürgermeister Kathstede sieht keine „strukturelle linke Mehrheit.“ CDU habe die Wähler nicht mobilisiert.

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Krefeld. Dass in Krefeld sowohl die Gewerbe- als auch die Grundsteuer B erhöht werden, ist durch die Kommunalwahl deutlich wahrscheinlicher geworden. Denn der Block aus SPD/Grünen und Linken verfügt über 29 Stimmen. Damit fehlt nur eine Stimme zur Mehrheit im neuen Rat.

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Von einer „strukturellen linken Mehrheit“ möchte Oberbürgermeister Gregor Kathstede dennoch nicht sprechen. „Ich habe die Grünen in Krefeld bisher nicht als links wahrgenommen“, so der CDU-Politiker. Als Verwaltungschef hatte er höhere Steuern befürwortet, war damit aber im alten Rat an der Mehrheit aus CDU/FDP und UWG gescheitert.

„Wir konnten unsere Wähler nicht mobilisieren“, sagt Kathstede. Dies sei einer der Gründe für das schlechte Abschneiden der CDU. Als Oberbürgermeister habe er auch Fehler gemacht. Aber darum sei es am Sonntag nicht gegangen. „Ich stand nicht zur Wahl.“

Er sei kein Freund wechselnder Mehrheiten, so der Verwaltungschef. Aber da es im Rat neun Gruppierungen gebe, sei damit zu rechnen. „Mit einer verlässlichen Mehrheit im Rat wäre es sicher leichter, die Haushaltsprobleme zu lösen“, so Kathstede. Er hätte nichts dagegen, auf kommunaler Ebene die Drei-Prozent-Hürde wieder einzuführen.

„Dass wegen der Pattsituation im Rat alles auf eine große Koalition hinausläuft, sehe ich nicht“, sagt Kathstede. Natürlich werde es auch Gespräche zwischen CDU und SPD geben. Aber der Wahlkampf habe Blessuren hinterlassen. Diese könnten die Verhandlungen belasten. Sein Glückwunsch gelte dennoch der SPD. Die Partei sei der Wahlsieger.

Reaktionen von SPD und CDU und eine Überblickseite mit allen neuen Ratsmitgliedern finden Sie in der Dienstagsausgabe der WZ Krefeld.