Krefelder Samstag: Ferienzeit, Hitze – und dann auch noch WM

„Ladies’ Day“ hat mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Tolle Atmosphäre.

Krefeld. Südstaaten-Gefühl mitten in der Stadt: Der Schwanenmarkt hat sich rund um den historischen Brunnen in ein Baumwollfeld verwandelt. Zahllose Stängel der reifen Pflanze mit ihren weißen Faserbüscheln - auf Styropor gesteckt - schaffen eine hübsche Kulisse für das "Klatsch- und Tratsch-Café" am Ladies’ Day.

Das Herz der Samt- und Seidenstadt schlug beim Krefelder Samstag besonders für die Damen. Gleich nach der Eröffnung des mobilen Cafés im Baumwollfeld finden sich die ersten ein, die bald von der ungewöhnlichen Urlaubsatmosphäre schwärmen. Mit einem erfrischenden Eiskaffee im Schutz des Sonnenschirmes lässt es sich an diesem heißen Tag auch gut aushalten.

"Der Juli-Samstag ist immer eine besondere Herausforderung", sagt Hanns-Joseph Greve von der Werbegemeinschaft. "Denn die Ferien sind dann nahe, es herrscht oft Hitze und diesmal haben wir auch noch WM."

Auf der Königstraße spüren die beteiligten Geschäfte die schwierigen Bedingungen, zum Beispiel am Body Shop. Für das kostenlose Schminken in einer Kosmetik-Ecke auf dem Bürgersteig sind die Temperaturen ungeeignet. "Ich dachte auch, dass die Straße gesperrt würde. Dann hätte man mehr Platz gehabt, das wäre schöner gewesen", sagt die stellvertretende Filialleiterin Lucia Di-Prisco.

Auch den Herren bei der Harley Davidson-Präsentation auf dem Stadtmarkt fehlt in der Mittagszeit das Publikum. Auf Hochglanz haben sie ihre Maschinen poliert und aufgestellt, doch die glitzernde Pracht stößt zu dieser Stunde kaum auf Aufmerksamkeit. Die Mitglieder des "Niederrhein-Chapter" sind der Einladung der Werbegemeinschaft trotzdem gerne gefolgt. Sie begehen den Ladies’ Day in anderer Form: "Unsere Frauen nutzen die Gelegenheit zum Shoppen." Ihre Harley-Gemeinde hat rund 20 Prozent Damen in ihren Reihen.

Während die Krefelder Innenstadt sich nach 14 Uhr erwartungsgemäß leert, weil viele zum Deutschland-Spiel nach Hause wollen, zieht Hanns-Joseph Greve eine positive Bilanz für sein Geschäft. Er habe weniger Kunden gehabt, "die aber engagierter kauften" - und Komplimente über die Atmosphäre bei diesem Krefelder Samstag übrig hatten.