Krefelderin spricht vor den UN
Whitney Nosakhare zählt zu den Preisträgern eines Wettbewerbs der Vereinten Nationen. Fünf Tage war sie in New York.
Krefeld. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ist Whitney Nosakhare die erste Krefelderin, die im UN-Hauptquartier am East River in New York City eine Rede gehalten hat. Die 20 Jahre alte Horkesgath-Abiturientin ist vor wenigen Tagen in ihre Heimatstadt zurückgekehrt.
„Es war ein Riesenerlebnis. Es waren die wohl fünf besten Tage meines Lebens“, beschreibt sie die Zeit in New York. Junge Menschen aus aller Welt, Schüler Studenten, die alle die Frage diskutierten, wie sie mit ihrer Verantwortung für eine globalisierte und humane Zukunft umgehen sollen, welche Erfahrungen und Kenntnisse sie dabei einbringen können. Sie hat zwar auch eine beeindruckende Stadt gesehen, das Erlebnis mit der bunten, internationalen Gruppe aber überlagerten klar das Sightseeing.
Als eine von 60 Schülern weltweit hatte sie einen Wettbewerb der Vereinten Nationen gewonnen. Die Aufgabe war, einen Essay zur Vielsprachigkeit in einer globalisierten Welt zu schreiben. „Global Essay Contest“ haben die UN das genannt. Und das war wie maßgeschneidert für die kosmopolitische Tochter eines Nigerianers und einer Griechin, die in Krefeld dreisprachig aufgewachsen ist.
Die Teilnehmer, so schildert Whitney, kamen aus der ganzen Welt, aus China, Vietnam, Russland, Indonesien, Uganda, Argentinien, der Schweiz, Rumänien. Ihr Thema, vorgetragen in der UN-Sprache Englisch, war der Essay „Mehrsprachigkeit, Menschenrechte, Bildung und Fortschritt“. Neben der sprachlichen Vorgabe sollten die Prinzipien der Vereinten Nationen Grundlage der Arbeit sein.
Im Mittelpunkt ihres Kurzreferates stand die Frage: Wie können wir unser Land und seine Menschen offener machen für andere Sprachen und Kulturen? Wie führen die heute politisch Verantwortlichen die künftigen Generationen an diese Thematik heran? Dafür müsse ein Gedanke von Martin Luther King gelten, den Whitney in ihrer Rede zitiert: „Vertrauen bedeutet, den ersten Schritt zu tun, auch wenn du die Treppe noch nicht ganz sehen kannst.“
Erfahren hat Whitney von „Global Essay“ durch Zufall. „Eine Freundin hat mich auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht.“ 1400 Beträge aus 128 Ländern waren in New York eingegangen. Nur 60 schafften die Teilnahme am fünftägigen Jugendforum am East River in Manhattan.